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Hier findest Du eine Übersicht aller verfassten Kommentare zu Episoden unserer Podcasts

  • From Darth Jorge on RT Buchclub #12 – The Art of The Last Jedi / Visual Dictionary

    Jorges Buchclub-Feedback – Part II
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    Habe ganz vergessen, dass ich noch Teil 2 unvollendet auf der Platte hatte.

    So, kommen wir zu den Buchbesprechungen. Los geht’s…

    VISUAL DICTIONARY

    Mit den Anmerkungen zum Umschlag der US-Ausgabe habt ihr mich echt verunsichert – und ich hatte beim Hören nur die dt. Ausgabe vor mir liegen. Bin dann direkt aufgesprungen, um mir auch die US-Ausgabe dazu zu holen, die auch bei mir einen Umschlag hat…
    Hoffen wir mal, dass jetzt nicht zu viele Buchclub-Hörer enttäuscht sein werden, die sich nun extra die US-Ausgabe besorgen. 😀

    Prinzipiell mag ich solche Bücher ja, da sie uns die fiktive Welt in der Einzelbetrachtung der Objekte „greifbarer“ macht und sie häufig stärker illustriert und bereichert. Dies ist hier nicht anders. Auch wenn mir so manches Design weniger gefällt, so habe ich doch Sachen entdecken können, die im Film eher untergegangen sind oder gar nicht vorkamen – und die mein Gefallen finden konnten. Auch die zusätzlichen Informationen der Texte sind interessant. Die Andeutung, dass Luke die Jedi-Robe nur trägt, um einen letzten Jedi-Akt zu tätigen, schmeckt mir zwar gar nicht, aber das ist mein persönliches Problem. Ich rätsle zudem noch, wie man den Machtbaum und insbesondere seinen Inhalt eigentlich zu verstehen hat. Dem Text kann man entnehmen, dass Luke auf seinen Reisen, die Verbreitung dieser besonderen Baumart studiert und dass er auch diverse Artefakte zusammengetragen hat. Bei einem Bild der „Baum-Bücher“ wird außerdem ausgeführt, dass Luke auf seinen Reisen auch alte Schriften zusammengetragen hat. Das klingt so, als wären die Bücher erst durch ihn in den Baum gekommen. Mmmhhh…

    Ansonsten habe ich nichts hinzuzufügen. Ach ja, und bzgl. der wenig weisen Verortung von Canto Bight innerhalb der Galaxis stimme ich Tim natürlich absolut zu. Und auch bzgl. der Thronsaal-Lupe. Herrje…

    INCREDIBLE CROSS-SECTIONS

    Auch für mich ist diese Art von Begleitbuch die inhaltlich am wenigsten attraktive Form der Film-„Sachbücher“, und natürlich kommt es immer darauf an, was der Film vorgibt. Aber auch die Risszeichnungsbücher mag ich prinzipiell. Wie Tim schätze ich Location-Bände jedoch mehr, doch da scheinen die neuen Filme ja nicht mehr so viel zu bieten, um einen eigenen Band zu füllen, weshalb diesbezüglich nur noch Sachen in erweiterte Sammelbände einfließen. Das wäre dann noch ein anderes Thema: Ich würde mir ja wünschen, wenn man sich bei Dictionary, Cross-Sections und Locations die Sammelbände zukünftig sparen würde. Bei einer abgeschlossenen Filmreihe ist sowas ja zu begrüßen, aber inzwischen sind die ja nach einem knappen Jahr schon nicht mehr aktuell und ziehen eine erweiterte Neuauflage nach sich. Ja, ich weiß, ich müsste sie ja nicht kaufen, aber – ach, lassen wir das… 🙂

    THE ART OF THE LAST JEDI

    Auch für mich sind die Artbooks die am sehnlichsten erwarteten Bücher der Begleitliteratur zu den Filmen.

    In meiner ersten Voice-Mail, die ich am Premierentag nach Berlin schickte, hatte ich ja gesagt, dass ich das Thronsaal-Set für die schlechteste SW-Kulisse „ever“ halte. Dies hat sich auch bis heute nicht geändert – auch wenn ich eure positive Bewertung des Prinzips (Verhüllung; Auflösung durch Feuer etc.) durchaus teile. Es kommt aber schon darauf an, wie es umgesetzt wird. Und Bilder vom Set waren ja schon im Vorfeld veröffentlicht worden, bei denen wir uns alle fragten, warum man hier statt Blue- oder Green- nun Red-Screen einsetzt. Dieses falsche Bild werde ich auch heute nicht los, wenn ich den Film sehe. Stets habe ich den Eindruck, dass das ein unfertiges Set ist. Das liegt aber nicht an der prinzipiellen Idee, sondern an der Realisierung. Das Artbook zeigt eine Darstellung, die auch mich überzeugt hätte: Richtige und schwere Vorhänge an den Wänden bzw. Fenstern eines ultradüster ausgeleuchteten Saals – und um Mitternacht beginnt die Schwarze Messe! Die im Podcast angesprochenen Qualitäten wären auch so nicht verloren gegangen, aber die Szenerie wäre deutlich eindrucksvoller gewesen. Ich weiß, dass man dies anders sehen kann, aber für mich ist es umso bedauerlicher, da ich die Thronsaalsequenz ja als eine der Stärken des Filmes erachte.
    Bei den Prätorianern geht es mir ähnlich, denn auch den Kampf mit ihnen schätze ich sehr. Aber ihr Design ist mir eine zu plumpe Anlehnung an die Samurai- und Gladiatoren-Vorbilder, die noch dadurch verschlimmert wird, dass die Rüstungen im Film extrem nach Plastik aussehen.

    Das Design der imperialen BB-Einheit empfand ich dagegen als sehr gelungen. Inzwischen finde ich es allerdings bedauerlich, dass man BB-8 den Sonderstatus dadurch genommen hat, dass bei der Resistance mehrere Roll-Droiden zu sehen sind und dass auch die First Order darüber verfügt. Aber das ist nun wahrlich keine große Sache…

    Bzgl. des Sargdesigns der Rettungskapsel stimme ich Sissi in allen Punkten zu und würde noch ergänzen, dass – wenn sich Kylo vor dem Sichtfenster aufbaut – sogar etwas Schneewittchen-Glassarg mitschwingt. Natürlich ins Dunkle verkehrt, denn hier kommt der Prinz ja nicht, um die holde Maid wach zu küssen. Auf jeden Fall eine sehr gute Entscheidung!

    Kommen wir zu Canto Bight:
    Bei den wenigen Bildern, die im Vorfeld zu TLJ veröffentlicht wurden, hat mich Vieles nicht sonderlich angesprochen – Canto Bight erschien mir aber sehr vielversprechend. Der Handlungsarc im Film wurde dann ja sehr kritisch betrachtet (und eine gewisse Problematik lässt sich wohl nicht von der Hand weisen) – ich persönlich kam aber ganz gut darauf klar. Trotzdem blieb die Casino-Stadt hinter meinen Erwartungen zurück. Im entsprechenden Podcast hatte ich schon angedeutet, dass man imho die Stadt nicht richtig zum Leben erwecken konnte. Über den Casino-Bereich wird eher drübergehuscht und auf dem Balkon schauen wir auf ein imposantes, aber eher unbelebtes Areal. Bei der Fathier-Flucht durch die Stadt (immerhin ein wesentliches Set-Piece in jedem SW-Film bisher) bleiben die Hintergründe so unkonkret, dass ich mich frage, warum man dafür wochenlang Dubrovnik besetzen musste, wenn man das zwar veränderte aber prinzipiell reale Setting gar nicht würdigt.
    Und wenn ich nun die Bilder im Artbook betrachte, muss ich fast weinen:
    Die Gebäude wirken deutlich eindrucksvoller und lassen mich an den Gemütszustand zurückdenken, der in mir aufstieg, als ich im ersten TPM-Teaser zum ersten Mal Naboo-City sah. Die Konzeptbilder zum Fathier-Rennen zeigen uns volle Ränge und illustres Treiben, während wir im Film mit Finn und Rose allein auf einem Balkon stehen und nur auf dem Nachbar-Balkon vereinzelte (und imho wenig gelungene) Creature-Designs erblicken können. Mit den Konzepten des Casinos verhält es sich ähnlich – und das hier auch vereinzelt Twi-leks und Rodianer zu sehen sind, erwähne ich nur nebenbei. Ich hätte gern gesehen, dass sich Finn und Rose an einen der Spieltische gesetzt hätten, dass man sich einen Drink an dieser coolen Bar genehmigt hätte oder dass man einen Blick auf die Musiknummer am fliegenden Flügel erhalten hätte. Hätte, hätte, hätte… Und ja, sogar den Saunabereich hätte ich als absolute Bereicherung erachtet – und ich weiß auch gar nicht, warum ihr diese Konzepte so abwertend beurteilt habt.
    Dafür wäre natürlich ein entsprechender Kontext nötig gewesen – und nachdem wir nun wissen, dass man mit dem Codebreaker eigentlich anders verfahren wollte, muss ich auch sagen, dass ich dies bevorzugt hätte. Auch das Umkleiden von Finn und Rose hätte ich begrüßt! Ich verstehe zwar eure Bedenken bzgl. der daraus resultierenden Rose-Darstellung, aber auch hier würde ich ja sagen, dass es auf die Umsetzung angekommen wäre. Und prinzipiell habe ich wohl mit dergleichen Aspekten bei einem Genre-Stück, wie es „Star Wars“ ja nun einmal ist, weniger Probleme (auch in „Dark Disciple“ sah ich das nicht als unpassend). Zudem wäre es in TLJ ein netter Reim auf Leia im Bespin-Outfit gewesen – aber egal…
    Warum es zu all dem nicht gekommen ist, liegt auf der Hand: Der „Canto Bight“-Arc war konzeptionell eh etwas hemdsärmelig angelegt und man konnte ihm einfach nicht noch mehr Zeit einräumen. Da hat man die beiden dann einfach wegen Falschparkens einbuchten lassen, um im Zellenblock Deus Ex Machina in Form von DJ auf den Plan zu rufen. Aber ist dies wirklich mit der Struktur des Films zu entschuldigen, oder muss man dann eher die Struktur kritisieren? Ihr führt an, dass es fragwürdig ist, der eigentlich weniger wichtigen Figur Poe eine deutlich bedeutendere Charakterentwicklung zu spendieren als man dies dem zweiten TFA-Helden Finn gegönnt hat – und ich stimme zu 100% zu!! Hätte man sich die ganze Slow-Chase (und Holdos schwer nachvollziehbare Politik des Mauerns) gespart und eine simplere Lösung für die Flucht nach Crait und das Wiederauffinden durch die First Order erdacht, hätte eine (vielleicht ebenfalls originellere) Mission für Finn und Rose die (fast) gleichrangige Nebenhandlung zur Rey-Haupthandlung sein können. Dann hätte man mehr Zeit für Finn gehabt – und auch für Canto Bight…

    Bevor ich nun zu Ahch-To komme, muss ich noch kurz das Thema „Double Feature“-Funktionalität aufgreifen, da es in diesem Zusammenhang ja auch wieder im Podcast Thema war – und meine Aussagen im letzten Podcast vielleicht missverständlich aufgenommen wurden.
    Natürlich kann man die Filme hintereinander schauen und ja, das „funktioniert“ dann auch als Double Feature, denn in eine Geschichte einen Bruch einzubauen, ist ja völlig ok. Mir waren zwei Punkte hierbei wichtiger. Zum einen wollte ich herausstellen, dass dieser Bruch deutlich vorhanden ist. Und zum anderen wollte ich den Sinn hinterfragen.

    Doch bleiben wir mal beim Bruch: Am besten lässt sich das am Umgang mit dem Lichtschwert beispielhaft aufzeigen. In TFA macht Abrams diese Waffe (und das sehe ich als absolute Stärke des Films an) zu dem Excalibur von „Star Wars“ – etwas, das in Ansätzen schon vorher in den Filmen vorhanden war: In der PT haben wir die Jedi-„Tafelrunde“ im Tempelturm und den Spruch „Diese Waffe ist dein Leben“. Und auch im Original-„Star Wars“ von 1977 wird Luke das Schwert einigermaßen feierlich mit entsprechenden Worten (Dies ist die Waffe eine Jedi-Ritters; aus zivilisierteren Tagen etc.pp.) übergeben. In TFA befindet sich das vermeintlich verschollene Schwert nun in der Burg der „Frau vom See“ und ruft (!) nach Rey. Wenn dann beim Kampf im Wald bedeutsam wird, wer das Schwert mit der Macht aus dem Schnee heraus (zu sich) ziehen kann, wird die Excalibur-Analogie überdeutlich.
    Luke wird über die Lauflänge von TFA zu einer Legende stilisiert. Wenn Rey dann am Ende auf Ahch-To ankommt, betritt sie sinnbildlich die Insel Avalon, um König Artus zu finden. Wie sie die Treppen emporsteigt, wie Luke sich umdreht und die Kapuze abstreift, wie Rey ihm das Schwert darreicht und er sie bedeutungsschwanger anblickt – all das ist episch und erhaben inszeniert und durch Williams grandiosem „Jedi Steps“ entsprechend bedeutungsvoll untermalt. Und ich glaube, dass selbst die schärfsten TFA-Kritiker diese Sequenz ziemlich großartig fanden.
    Wenn darauf dann folgt, dass Luke „Excalibur“ achtlos hinter sich wirft und davoneilt, um sich in Fischer-Montur zu werfen und Seekühe zu melken, ist das erstmal ganz klar ein deutlicher Bruch! Und dies liegt sicher nicht daran, dass wir innerhalb der zwei Jahre, die zwischen den Filmen lagen, eine entsprechende Erwartungshaltung aufgehäuft haben. Wir hätten dies auch als Bruch empfunden, wenn TFA damals direkt noch einige Minuten in dieser Form weitergegangen wäre.

    Dies soll als Beispiel für den Bruch zwischen den beiden Filmen erstmal reichen – man könnte aber noch andere anführen. Doch es bleibt dabei: Gegen einen Bruch kann man erstmal nichts sagen. Die Frage ist halt nur, ob er auch Sinn macht? Dazu habe ich mich im vorhergegangenen Podcast ja schon geäußert, will aber nur die Quintessenz noch einmal zusammenfassen: TLJ wirft viele Aspekte von TFA und (schlimmer) Lukes Entwicklung in der OT wie „Excalibur“ hinter sich. Das „Töten der Vergangenheit“ wäre vielleicht (?) eine spannende Option, wenn denn wirklich ein neuer Weg beschritten würde. Doch Luke lernt schließlich etwas, dass er eigentlich nur verdrängt hatte und kehrt zum alten Weg zurück, und gegenüber Kylo sagt er, dass er nicht der letzte der Jedi ist, denn – und in diesem Moment sehen wir es ja auch – Rey ist entschlossen, den Weg der Jedi zu gehen. Und selbst das uralte Wissen des Ordens trägt sie in Form der Bücher mit sich. Ich will gar nicht sagen, dass mir das prinzipiell missfällt, denn ich finde das „Töten der Vergangenheit“ kann nicht das Ziel sein, sondern eher Neues auf Altem aufzubauen. Doch auch dies lag nach PT und OT schon auf der Hand! Und für DIESEN Zirkelschluss bemüht man dann Brüche und Demontage?

    Wo stehen wir nach zwei Filmen der Trilogie denn nun? Wir haben eine Jedi-Hoffnung; eine First Order, die man in Ep.9 wohl zu Recht Imperium nennen darf; und eine Widerstandszelle, die sich sogar schon am Ende von TLJ selbst wieder „Rebellion“ nennt. Das Setting von Ep.9 wird wohl noch mehr OT sein als TFA es schon war. Abrams wird es freuen. Aber das Ganze scheint eher auf eine Nullschleife hinauszulaufen. In der können tolle Abenteuer ablaufen und uns können interessante Charaktere begegnen (und Rey und Ben sind dies ja auch!), aber wird daraus eine interessante Trilogie? Ein interessanter dritter Eintrag in einer Drei-Trilogien-Saga wird es imho wohl kaum. Aber genug der mythenmetzschen Abschweifung… 😉

    Apropos: Der Kommentar des „Rumo“-Lesers im Feedback-Segment war mir sehr sympathisch! 🙂

    Zurück zum Ahch-To des Artbooks. Und hier möchte ich erstmal das Ahch-To in Augenschein nehmen, wie es dann für TLJ konzipiert wurde – und erst später die Lucas-Version hinzunehmen.

    In TFA war mir Ahch-To ja noch etwas zu irdisch. Und auch wenn TLJ hier deutlich draufsattelt, wurde ich nicht völlig von diesem Setting abgeholt. Prinzipiell gefällt mir die Idee einer mystischen, wettergegerbten Insel sehr gut – auch für „Star Wars“. Den schon aufgezeigten Avalon-Aspekt begrüße ich ja sehr – allerdings haben wir hier wohl eher ein unterkühltes Thule vor uns. Wahrscheinlich rührt mein Problem wohl daher, dass ich mir so einen Ort als Hort von Mysterien gut vorstellen kann – jedoch nicht so sehr als Wiege der Jedi. Denn dafür ist mir diese Welt dann doch zu karg und kalt. Klar, für einen asketischen Mönchsorden mag das passen – da man dahinter Individuen vermuten würde, die sich vom profanen Leben abgewandt haben und sich rein der Kontemplation widmen, statt sich um die „alltäglichen“ Probleme der Galaxie zu kümmern. Aber macht dies für einen spirituellen Orden Sinn, der sich schließlich zur Aufgabe macht, das Gleichgewicht der Macht – zur Not auch mit dem Schwert (und das Bodenornament des Tempels spricht da ja eine deutliche Sprache) – zu wahren? Die Insel wirkt auf mich eher wie ein Ort, den Jedi zum Lebensende aufsuchen. Das passt natürlich gut zu Lukes Gemütszustand in TLJ, aber leider wird dieser Ort nicht so für uns aufbereitet.

    Die Kröten-Nonnen passen auch zu einer eher katholisch-fundamentalistischen Ausrichtung. Gut, in einer Deleted Scene sehen wir wohl, dass die Nonnen Besuch von Fischerleuten ihrer Art bekommen, um ein Fest zu feiern, da wahrscheinlich gerade Paarungszeit der Kröten ist. Aber auch das hätte uns die mystische Natur der Insel nicht näher gebracht – und als dritte Lektion für Rey, in der Luke fälschlich vorgibt, dass das Dorf von Piraten abgefackelt wird, hätte ich diese Szene erst recht nicht im Film haben wollen. Die Porgs sind süß und erzeugen bei fast keinem Widerwillen. Auch bei mir nicht. Schön wäre es natürlich gewesen, wenn man ihnen noch eine gewisse Aufgabe gegeben hätte. Die Seekühe erinnern vom Kopf her etwas zu sehr an die Eopie aus TPM und hier hat das Artbook auch Alternativen zu bieten, von denen ich aber nicht weiß, ob sie mir besser gefallen hätten.

    Kommen wir zur Lucas-Version aus dem Artbook:
    Sehr schade ist es, dass sich hier ganz alte Konzepte mit neueren vermischen, der Text die alten Hintergründe aber nur andeutet und deutlich stärker auf die Filmfassung eingeht, was es schwer macht, die kreative Entwicklung nachzuzeichnen und den ursprünglichen Kontext zu ermitteln.
    Tim erläutert sehr richtig, dass die Jedi-Welt nicht zwangsläufig eine Insel war. Die Bilder im TLJ-Artbook zeigen uns – wie er weiter ausführt – eine felsige Paradieswelt. Und auch hier müssen wir bedenken, dass man vielleicht immer noch Bilder ausgewählt hat, die der Filmversion näher kommen als andere. Denn auch im TFA-Artbook gab es bereits Konzepte, die uns wohl diese Welt präsentierten, und dort sehen wir z.B. auch vom Dschungel überwucherte Ruinen, die sehr stark an die alten Tempelanlagen von Angkor in Kambodscha erinnern. Wenn ich nun die Bilder aus dem TLJ-Artbook hinzunehme, würde ich denken, dass Lucas für den Jedi-Planeten eine Art Shambhala im Sinn hatte, was auch zum „New Age“-Mindset passen würde, der zu der Zeit vorherrschte, in der Lucas seine Universal-Religion um die Macht ersann.

    Bzgl. der Goldkuppel auf dem Felsen merkt Sissi an, dass sie dann doch eher den Naturtempel vorzieht. Prinzipiell stimme ich zu, wenn es um einen ersten Jedi-Tempel geht. Die Frage ist jedoch, wie uns die Welt ursprünglich präsentiert werden sollte. Und wenn man alle Artworks einbezieht, dann halte ich es für möglich, dass Lucas uns hier – wie es auch so seine Art ist – ein üppiges Setting gezeigt hätte. Tief im inneren hätten vielleicht die Ruinen der Angkor-Naturtempel gelegen, während die Kuppel die „Krone“ des alten Jeditums dargestellt hätte. Man muss ja auch bedenken, dass sich auch diese alten Jedi weiterentwickelt haben und sie schließlich mit Raumschiffen und Lichtschwertern durch die Galaxie zogen. Das Tython aus SWTOR geht ja einen ähnlichen Weg: Da gibt es uralte Ruinen, die selbst für die (aus SWTOR-Sicht) heutigen Jedi Gegenstand ihrer eigenen Historienforschung sind, während sie bereits in einer ausgebauten Tempelanlage residieren. OK, bei SWTOR geht man mir mit den Ruinen noch nicht weit genug und der neuere Tempel wäre mir dann doch schon zu nah an der PT, aber das Prinzip ist schon sinnig. Und in der Ausformung, wie die Konzepte der beiden ST-Artbooks es darstellen, hätte mir das sehr gefallen können. Und wenn man meine Ausführungen zum realisierten Ahch-To bedenkt, wird man sich schon denken können, dass ich dies auch der Felseninsel vorgezogen hätte. Natürlich sind Felsen und Gräser auch Natur – und auch Ahch-To beherbergt Leben. Aber für einen Jedi-Planeten würde ich eine Welt als sinniger erachten, die deutlicher von der lebendigen Macht mit entsprechender Flora und Fauna geprägt ist.

    Ihr erwähnt noch, dass einige die Goldkuppel mit Jabbas Palast in Verbindung gebracht hätten, was nach eurer Ansicht eine eher unangenehme Assoziation wäre. Mir ist dieser Gedanke bzgl. der Kuppel nicht gekommen, allerdings empfinde ich die Idee – wenn wir mal gedanklich den Jedi-Planeten verlassen – als gar nicht so unpassend. Ich hätte es gar nicht so schlecht gefunden, wenn Luke seine neue Akademie in Jabbas altem Palast eingerichtet hätte. Wäre doch ein schönes Bild gewesen. Das Bauwerk war ursprünglich ein Kloster, was auch durch TCW noch immer Kanon ist, wurde dann ein Hort des Bösen – und wäre dann von Luke wieder dem Guten geweiht worden. Und dies auf seiner Heimatwelt und dem Schicksalsplaneten der Skywalker. Aber das nur nebenbei…

    So, kann ich sonst noch was zum Podcast schreiben?

    Schön, dass nicht nur mir aufgefallen ist, dass Reys Stimmungsdarstellung von der Thronraum-Konfrontation zu ihrem Geschützkuppel-Einsatz auf Crait etwas seltsam war. Zudem würde ich Sissi zustimmen, dass der letzte Blick von Hux in der Crait-Basis schon recht bedeutungsschwanger aufgeladen ist. Hoffen wir für ihn, dass dies auch von Abrams bemerkt wurde. 😉

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  • From Darth Jorge on RT Buchclub #12 – The Art of The Last Jedi / Visual Dictionary

    Jorges Buchclub-Feedback – Part I
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    Da kommt ein „Solo“-Trailer und ihr bringt einen Buchclub?!

    Hey! Nein, keine Klagen von mir!! Ich freue mich immer über den Buchclub – egal wann er kommt – da er für mich stets eine erquickliche Fundgrube an Informationen und Analysen bietet. Denn obwohl ich ein großer Liebhaber von SW-Literatur bin, hinke ich mit der Rezeption diverser Printmedien so deutlich hinterher, dass ich froh bin, durch euch auf dem Laufenden zu bleiben. Leider kann ich aufgrund dieser Umstände kaum etwas in den Kommentaren beitragen, aber bzgl. des TLJ-Begleitmaterials war ich rechtzeitig am Start, weshalb ich hier dann auch mal wieder ein paar (wenige) Worte loswerden kann.
    Grundsätzlich schon mal: Toller und sehr unterhaltsamer Podcast bei dem ich häufig zustimmend nicken konnte. Im folgenden beschränke ich mich deshalb auf die Aspekte, zu denen ich meine persönliche Sicht ergänzen möchte.

    Doch zuerst muss ich etwas Gesondertes loswerden:

    Im Zuge der Artbook-Besprechung seid ihr auf die Lucas-Treatments zu sprechen gekommen. Sissi sagt, dass die neueren Infos gar nicht so sehr der aktuellen Version widersprechen. Sie ergänzt richtig, dass man sicher nur das bestätigt, was zur aktuellen Version passt und andere Dinge vielleicht nicht beleuchtet werden. Auch Tim äußert, dass die Filme wohl noch der Lucas-Vision entsprechen und ergänzt, dass gewisse Zurückhaltungen auch dem Spoiler-Faktor geschuldet sein könnten (und bzgl. einzelner Aspekte kann auch ich das nicht ausschließen).
    Tim sagt, dass das TLJ-Artbook im Vergleich zu dem von TFA weniger vage beginnt. Er ergänzt zwar noch, dass man dort für die sogenannte „Blue Sky“-Phase dann verblüffend konkrete Ideen vorgelegt hatte, geht diesem Gedanken aber nicht weiter nach. Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit Tim zu TFA-Zeiten, in dem ich dies ebenfalls anmerkte und mehr dahinter vermutet hatte. Das häufige Auftauchen einer „Darth Talon“-Figur war so ein Beispiel. Es war bekannt, dass Lucas von dieser Figur fasziniert war (so sollte sie ja auch auf sein Bestreben hin in ein nie realisiertes Maul-Game eingebaut werden), und dass sie nun in Character-Designs, in Set-Designs und sogar in sequenziellen Skizzen, die an ein Storyboard erinnern, auftauchte, konnte ich mir nicht mehr als Zufall erklären.

    https://cdn-images-1.medium.com/max/2000/1*D1wFv2ErDzRuEd00VP5VJw.jpeg

    (ganz links im Bild)

    View post on imgur.com

    (Die Bilder des Storyboards sind mit den Ziffern 1,2,3 und 5 durchnummeriert. Das Bild Nummer 4 würde mich ja brennend interessieren… 😉 )

    Durch Pablo Hidalgo wissen wir nun, dass die Talon-Figur tatsächlich ein Bestandteil der Treatments war. Auch die Tauch-Impressionen waren nicht nur Blue Sky, Felucia auch nicht, die Bilder zum alten Tempel (den wir ja auch schon im TFA-Buch hatten) eh nicht – und zu Kira und den Typen an ihrer Seite komme ich noch.

    Der Punkt ist: Wenn ich alle bisherigen (natürlich immer noch sehr wenigen) Informationen zusammennehme, komme ich zu einem deutlich anderen Ergebnis als ihr, das eher darauf hindeutet, dass sich die aktuelle Version (bis auf einzelne Aspekte) deutlich von den Treatments unterscheidet.

    Schauen wir uns das mal im Einzelnen an:
    Zum einen haben wir da die Aussage von Lucas selbst, dass es um die Enkelkinder (Plural!) von Anakin Skywalker gegangen wäre – und dass diese in ihren Zwanzigern sein sollten.
    Zur gleichen Zeit gab es von anderer Seite Aussagen, dass es um Teenager gegangen wäre („Vanity Fair“-Artikel), aber diese können wir aufgrund aktuellerer Informationen wohl als falsch ansehen. Es wäre höchsten noch denkbar, dass die entsprechenden Figuren im erste Teil der neuen Trilogie vielleicht 16 oder 17 gewesen wären und dass sie in dem vielleicht für Lucas typischen 3-Jahres-Rythmus erst im zweiten Teil wirklich in die Zwanziger gekommen wären. Aber auch das ist nur Spekulation. Zumindest spricht nichts mehr für die Variante, dass sie vielleicht nur 13 oder 14 waren. Ist aber auch nicht so wichtig.
    Dann gab es diverse Konzepte im TFA-Artbook, die einem sehr zu denken geben konnten. Pablo Hidalgo hat dann mit der Zeit einige Titbids fallen lassen (weibliche Figur in Jedi-Ausbildung; Snoke-Figur etc.), die für mich jedoch keine Offenbarungen waren, sondern nur etwas bestätigt haben, von dem ich immer ausgegangen bin – und sogar in der Theorie ausgegangen wäre, wenn man mich z.B. 2010, als eine ST nicht wahrscheinlich schien, gefragt hätte, wie Lucas sie denn wohl angehen würde, wenn es doch dazu käme.
    Das TLJ-Book hat uns nun weitere Informationen an die Hand gegeben, und die jüngeren Tweets von Hidalgo zum Thema, die dann sehr schnell gelöscht wurden, ebenso. Zudem haben sie auch einige Konzepte aus dem TFA-Artbook in einen Rahmen gesetzt, den ich damals schon vermutet hatte.

    Demnach ergibt sich folgendes Bild:

    Luke wäre bereits im ersten Teil der ST in einer Art Exil zu sehen gewesen. Die Gründe könnten auch mit dem Erstarken der Dunklen Seite und dem Fall seines Neffen zu tun gehabt haben, es könnte aber auch ganz anders gewesen sein. Vielleicht hat er den Jedi-Planeten aufgesucht, weil er dort eine Aufgabe zu erledigen hatte. Vielleicht musste er dort bleiben, um etwas zu beschützen. Vielleicht übte er sich dort aber auch nur in Kontemplation und die Natur des Ortes schnitt ihn von allen anderen Einflüssen ab (über diese Idee habt ihr ja auch im Podcast gesprochen). Oder der Ort veränderte ihn auf andere Weise – man denke z.B. an die Konzeptbilder von einem Luke, der durch Sand bedeckt wird. Wenn es bei Lucas gar keine First Order gegeben hätte und die Jedi-Killer bei ihm erst im ersten Film auftauchen, hätte es auch gar keine Not gegeben, die Lukes Rückkehr erforderte. Vielleicht war die Suche nach Luke und damit die Suche nach diesem Planeten sogar eine Jedi-Prüfung, die die weibliche Protagonistin bestehen musste. Und wenn die Gründe doch im Erstarken der Dunklen Seite und dem gefallenen Neffen lagen, so heißt dies jedoch noch nicht, dass die Umstände die gleichen gewesen wären – und zudem auch nicht, dass seine Verzweiflung wie in TLJ illustriert werden sollte.

    Auch ist unsicher, ob er von Anbeginn in dieser Art von Exil gewesen wäre. Die aktuellen Informationen legen eher nahe, dass wir den – zumindest endgültigen – Fall der Ben-Figur durchaus noch miterlebt hätten. OK, nun müssen wir über die beiden Protagonisten der Treatments reden:
    Ein frühes Konzept zeigt uns zwei junge Menschen. Der junge Mann ist der Typ Han Solo und trägt auch entsprechende Kleidung. Sein Name ist Sam (später auch mal Skyler). Die junge Frau (Kira; später Thea) erinnert an Leia/Padme, sieht so gar nicht nach einer Schrottsammlerin aus und hält ein aktiviertes Lichtschwert in der Hand. Aus diesen Figuren sind dann Rey und Ben entstanden, weshalb ich hier auch künftig von der Rey- und der Ben-Figur sprechen werde.
    Lucas sagte, dass die ST von den Enkelkindern (Plural) des Anakin Skywalker handeln würde – und dieses Bild sieht sehr danach aus, als ob man uns damit die Kinder von Leia und Han präsentieren würde. Auch die Gesichtszüge der beiden ähneln sich ungemein. Wenn der Künstler hier nicht andeuten wollte, dass die beiden Geschwister sind, dann weiß ich es auch nicht…

    https://www.starwarsnewsnet.com/wp-content/uploads/2016/01/01-13-Kira-and-Sam-2-709×1024.jpg

    Dass aus Sam/Skyler die Ben-Figur wurde, hat Hidalgo bereits bestätigt und auch das TFA-Artbook benennt dies ja so. Wichtig ist hierbei jedoch, dass die Ben-Figur anfänglich wohl noch nicht (oder noch nicht erkennbar) der Dunklen Seite verfallen ist. Später sehen wir ihn auch mit R2 und einem Wookiee (Chewie) in einem Raumschiff. Er sieht eher so aus, als ob er die Rey-Figur auf ihren Abenteuern begleiten würde – dazu komme ich später noch.

    Tim meint im Podcast, dass die Rey-Figur wohl auch bei Lucas bereits eine Außenseiterin war und prinzipiell ist dies natürlich nicht auszuschließen, aber allein aufgrund der Aussage von Lucas und den entsprechenden Konzeptbildern gehe ich nicht davon aus. Sissi meint ebenfalls, dass sie wohl keine Skywalker war und dass es Lucas nicht wieder auf einen „Ich bin dein Vater“-Reveal abgesehen hatte. Letzteres glaube ich auch. Aber wenn sie eigentlich eine Solo/Organa war, hätte es mit Luke eh keinen solchen Reveal gegeben – und wenn ihre Herkunft in den Treatments überhaupt kein Geheimnis war, hätte es überhaupt keinen entsprechenden Reveal geben müssen. Die frühen Konzeptbilder der Artbooks beider Filme lassen mich eher vermuten, dass ihre Ausbildung zum Beginn des ersten Films schon im Gange war und dass sie Luke suchte, um diese abzuschließen. Wenn Luke und der Jedi-Planet – wie wir inzwischen wissen – ein wesentlicher Bestandteil des ersten Films war, hätte es auch kaum noch den Platz für einen Arc um eine Schrottsammlerin gegeben. Mit einem weiblichen Padawan der Skywalker-Linie hätte man zudem direkt eine Protagonistin gehabt, der man diverse Machtskills und auch das Führen eines Lichtschwertes zugetraut hätte.
    Jett Lucas (Adoptivsohn von George Lucas) hat TFA mal mit „Anastasia“ verglichen und angemerkt: Da sich die unter Amnesie leidende Anastasia als eine Person königlicher Abstammung entpuppt, bedeutet dies für Rey…
    Da er nach eigener Aussage die ursprüngliche Version seines Vaters kennt, könnte er sich also erinnert haben, dass die weibliche Protagonistin eigentlich Leias Tochter sein sollte.

    Kommen wir zur Ben-Figur. Wie bereits geschildert, scheint diese anfänglich noch nicht – oder nicht erkennbar – auf dunklen Pfaden zu wandeln. Von Hidalgo wissen wir aber, dass die Ben-Figur (der Sohn von Leia und Han) auch bei Lucas dem Bösen verfallen sollte.
    Seine Hinführung zum Fall war wohl deutlich anders als in der aktuellen Version angelegt. Es gab zwar einen Oberbösewicht im Hintergrund (Uber), den man sich wohl – zumindest nach dem TFA-Artbook – als exotische Kreatur der Dunklen Seite vorstellte, aber dieser schien wohl kein „politischer“ Ränkeschmied zu sein, sondern schickte eine sinnliche Gespielin (im Aussehen der „Darth Talon“-Figur entsprechend, aber auch nur im Aussehen!) vor, um die Ben-Figur zu „verführen“.

    https://vignette.wikia.nocookie.net/starwars/images/d/d8/Darth_Talon_Force_Awakens_Concept_Art.jpg/revision/latest?cb=20160125000640

    Dies wissen wir von den gelöschten Hidalgo-Tweets und finden dazu auch passende Konzeptbilder im TFA-Artbook, die zudem die Theorie untermauern, dass Ben bei Lucas wohl kein allzu junger Teen gewesen sein wird.
    Von Hildago wissen wir aber auch, dass nicht nur der heutige Kylo aus der ursprünglichen Ben-Figur entstand – sondern dass auch Finn von dieser Figur abgeleitet wurde. Dies ist interessant, da wir auch wissen, dass der desertierende Stormtrooper eine Idee von Kasdan war. All dies lässt den Schluss zu, dass die ursprüngliche Ben-Figur einerseits der Begleiter und Mitstreiter der Rey-Figur war, dass er aber auch gleichzeitig als Jedi-Killer agierte. Aus dem Begleiter-Aspekt bastelte man den desertierenden Stormtrooper, der diese Funktion übernahm – und den eigentlichen Ben stellte man in eine Position, die ihn schon offiziell im Dienste des Bösen verortete. In den Treatments könnte der ursprüngliche Ben also seine Schwester auf ihrer Quest (Arndt bestätigte, dass eine archäologische Mission in den Treatments eine Rolle spielte) begleitet haben, um vielleicht ebenfalls den Jedi-Planeten ausfindig zu machen, um dort Schaden anzurichten – und punktuell könnte er als Jedi-Killer gegen die Helden vorgegangen sein. Somit hätte auch seine Maskerade einen nachvollziehbaren Sinn gemacht. Von Hidalgo wissen wir auch, dass die Ben-Figur auch bei Lucas schon ihren Vater Han töten sollte. Von Hans frühem Tod in der ST konnte man eigentlich schon vor dem Film ausgehen (vorausgesetzt, dass man überhaupt eine Teilnahme von Ford annehmen konnte) und richtig große Rollen hatte er den Großen Drei wohl eh nicht zugedacht: Von Hamill wissen wir, dass er ihnen beim ersten Gespräch mitgeteilt habe, dass er sie gerne in den Filmen hätte, dass er die Rollen aber nicht neu besetzen würde, wenn sie nicht teilnehmen würden. Denn dann könnte man die Rollen auch locker aus dem Skript schreiben. Und von Ford wissen wir, dass Han ursprünglich viel später in die Handlung einsteigen sollte. Aber das nur nebenbei. Zurück zum Tod von Han Solo. Auf dem Konzeptbild, das uns im TLJ-Artbook nachgereicht wurde und das uns die Tat deutlicher illustriert als die Brückenbilder des TFA-Artbooks es getan haben, trägt Kylo im Gegensatz zum Film seine Maske. Wenn die Rey-Figur also auch in den Treatments Zeuge dieser Aktion war, wäre ihr hier vielleicht noch nicht die Identität des Jedi-Killers offenbar geworden.

    Diese Offenbarung würde sich wohl für den letzten Akt des ersten Films bei einer Konfrontation auf dem Jedi-Planeten angeboten haben. Das hätte dann ein „Ich bin dein Neffe“- (zu Luke) und/oder zu ein „Ich bin dein Bruder“-Reveal (zu Rey) werden können. Aber ich glaube gar nicht, dass Lucas dies nochmal so ausgespielt hätte. Noch vor TFA wurden Konzeptbilder zum Film geleaked, die zum Teil bis heute nicht offiziell veröffentlicht wurden. Eins davon zeigt die Ben/Kylo-Figur mit halbzerstörter Maske (vielleicht durch einen just vorhergegangenen Kampf mit Rey?), der eine ziemlich desillusioniert dreinschauende Rey von hinten umarmt. Das Setting sieht nicht imperial aus – es könnte ein Interieur des Jedi-Planeten sein, vielleicht aber auch das Domizil von Oberbösewicht Uber. Zumindest könnten die beiden einer weiteren Figur gegenüberstehen, wenn die amorphe Form links nicht einfach nur ein Felsen ist. Es könnte sich auch um Luke handeln – und Kylo schützt sich vor dem Zorn seines Onkels, in dem er Rey als Geisel nimmt. Oder irgendwas ganz anderes… 😀

    https://i2.wp.com/www.iamag.co/features/itsart/wp-content/uploads/2014/10/Star-Wars-VII-Concept-Art-3.jpg?w=746&h=342&crop

    (Zum Jedi-Planeten schreibe ich dann noch mal etwas Gesondertes, wenn ich dann zur richtigen Artbook-Besprechung komme!)

    Grundsätzlich muss man sagen, dass die Artbooks uns es nicht leicht machen. Im TFA-Book sind einige Bilder nicht richtig in die Chronologie eingeordnet, und wenn im TLJ-Buch über das von Ben verursachte Exil von Luke gesprochen wird, habe ich stark den Eindruck, dass dies aus der TLJ-Perspektive passiert und man evtl. frühere Gründe ausspart. Diese Umstände machen es schwer, der Entwicklung der Ben-Figur auf die Spur zu kommen. Das von mir beschriebene Doppelspiel empfinde ich persönlich als reizvoll, es kann aber auch anders sein. Im TFA-Artbook finden sich verschiedene Konzeptbilder früherer Versionen des Jedi-Killers bzw. der Jedi-Killer, denn es können ja auch mehrere gewesen sein. Neben Talon gibt es noch einen weiteren rothäutigen Berserker mit langem Haar, und ein anderes Bild zeigt uns gleich eine ganze Sith-Horde. Diese Jedi-Killer sind Alien und noch nicht mit dem maskierten Kylo/Ben in Verbindung zu bringen, der ja ebenfalls im Artbook als Jedi-Killer firmiert. Aber es muss ja NICHT so sein, dass diese Bezeichnung ausschließlich für ihn reserviert war. Das TFA-Artbook vermittelt uns den Eindruck, dass er der letzte Evolutionsschritt der ursprünglichen Jedi-Killer-Konzepte war, was bedeuten würde, dass Ben erst in einer späteren Planungsphase diese Rolle zugesprochen bekam und vorher ein anderer oder mehrere andere Bösewichte auf der Gegnerseite standen. Ich vermute aber eher, dass hier in der Dokumentation wieder Dinge zusammengeflossen sind, die vorher getrennt waren. Die ganz frühen Alien-Jedi-Killer-Konzepte sollten wohl eher Ideen für die Häscher des Oberbösewichts Uber sein – allen voran die Verführerin Talon. Die Jedi-Killer/Maskenmann-Version wurde wahrscheinlich unabhängig davon für Ben konzipiert. Da wir von Hidalgo schließlich wissen, dass Bens Fall auf die Dunkle Seite und auch die Ermordung des Vaters in der Ursprungsfassung angedacht waren, müssen beide Versionen von Ben zueinander finden:
    Es wäre also gut möglich, dass Ben in der Lucas-Version anfänglich noch wirklich „gut“ ist und er mit seiner Schwester auf Queste geht. Während ihres Abenteuers wird Ben von Talon im doppelten Sinne verführt und verschwindet zunächst von der Bildfläche, um dann unerkannt als maskierter Jedi-Killer zurückzukehren.

    Interessant wäre noch, wie die Treatments mit der Zerstörung von Lukes Tempel umgegangen sind. Obwohl wir auch hier vorsichtig sein müssen: Die Zerstörung eines Tempels war auch Teil der Treatments, aber was war dies für ein Tempel? Wir können nicht sicher sein, dass es Lukes neue Akademie war, was wiederum die „Flucht“ von Luke ausgelöst haben könnte. Es wäre durchaus möglich, dass ein bzw. DER Tempel des Jedi-Planten angegriffen wurde, nachdem Rey den Planeten gefunden und den bösen Ben unbewusst zu diesem Ort geführt hat. Dann wäre diese Handlung wohl eher zum Ende des Films hin passiert. Im TFA-Artbooks gibt es ein Bild einer Tempelzerstörung, in dessen Vordergrund diverse Fragmente von Statuen liegen, die anscheinend (und wohl vor längerer Zeit) von Lichtschwertern malträtiert wurden. Die Tempelzerstörung selbst erfolgt durch „Alien“-Raumschiffe, die keinem bisherigen SW-Design ähneln und schon gar nicht imperial anmuten. Könnten dies Ubers Streitkräfte sein? Es ist auch grundsätzlich eher davon auszugehen, dass wir wahrscheinlich keine Quasi-Imperialen gesehen hätten. Im TFA-Artbook steht, dass erst später die Entscheidung für Neo-Imperiale gefällt wurde, und dass man ab da Figuren durch Stormtrooper ersetzte. Bei Lucas scheint die Gegenseite wohl eine Darksider-Instanz gewesen zu sein…

    Und nur nebenbei: In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein Bild aus dem TLJ-Artbook ein, das mir Rätsel aufgibt. Es zeigt Walker, die bei Nacht oder Morgengrauen Kinn-tief durchs Wasser waten – Kylos Shuttel schwebt über ihnen. War also auch in der aktuellen Version mal vorgesehen, dass die First Order auf dem Jedi-Planeten landet? Immerhin ist Kylo scharf darauf, den Ort dieses Planeten zu erfahren und Abrams könnte dies (vielleicht als Rückgriff auf die Treatments) noch so angedacht haben. Abrams wollte ja auch Luke noch als mächtigen Jedi zeigen, der Felsen um sich herum schweben hat. Dies wurde ja erst durch Johnsons Ansatz fallen gelassen. Wird dieses Walker-Bild im Artbook erläutert? Kann mich gerade nicht entsinnen. Es wirkt auf jeden Fall in der Ahch-To-Sektion des TLJ-Artbooks ziemlich deplatziert.

    Abschließend möchte ich zu der Treatment-Sache noch folgendes klarstellen. Meine Ausführungen hierzu möchte ich nicht als wertend verstanden wissen. Es geht mir lediglich darum, die bisherigen (wenigen) Fakten zusammenzufassen, um festzustellen, inwiefern die aktuelle Version noch auf der ursprünglichen beruhen könnte.
    Selbst wenn die ST abgeschlossen ist und selbst wenn dann alles Lucas-Material veröffentlicht würde, könnte man diese beiden unterschiedlichen „Text“-Sammlungen nicht miteinander wertend vergleichen – bzw. könnte man dies nur, wenn man hierfür die Lucas-Vision – rein theoretisch – als Quasi-Filme definiert. Das wäre dann ein vielleicht erquickliches Gedankenspiel, aber natürlich nicht mehr. Man könnte da also nur das „Was wäre, wenn…“-Spiel spielen.
    Trotzdem muss man die Kirche klar im Dorf lassen und immer sehen, dass die Treatments keine fertigen Filme sind. Und dies wäre für beide Richtungen relevant. Wenn sie uns gefallen würden, heißt das noch lange nicht, dass daraus am Ende zwingend Filme entstanden wären, die wir für gut befunden hätten. Und ebenso hätte ihre Ausarbeitung auch Filme hervorbringen können, die evtl. eine Qualität aufweisen würden, die man in den Treatments noch nicht abschätzen hätte können. Da wäre schlicht alles möglich.
    Wofür sie sich aber anbieten würden, wäre ein Einblick in die grundsätzliche Konzeption und wie Lucas mit gewissen Aspekten – zumindest in diesem Stadium – umgehen wollte. Würde mich beides brennend interessieren!

    Die bisherigen Erkenntnisse sagen uns bisher nur dies:
    Ja, einige (wenige) Elemente sind aus den Treatments in die Filme übergegangen. Diese unterscheiden sich allerdings inzwischen zum Teil fundamental gegenüber ihrer Ursprungsversion. Zudem legen weitere Erkenntnisse nahe, dass die Treatments auch noch ganz andere Elemente aufgewiesen haben, die wiederum die tradierten Elemente in ein anderes Licht gerückt hätten.
    Das Fazit kann also nicht sein, dass uns die neueren Informationen zu den Treatments aufzeigen, dass die ST sich stark an der Lucas-Version orientiert, sondern vielmehr, dass die Lucas-Version schon eine deutlich andere Geschichte erzählt hätte.

    Ich habe die Fakten hier natürlich mit diversen Spekulationen verbunden, aber die sind ja gut voneinander zu unterscheiden. Aber auch wenn wir nur die sicheren und ziemlich sicheren Erkenntnisse nehmen, ergibt sich ein entsprechendes Bild:
    Rey-Figur (mit ziemlicher Sicherheit) eine Skywalker. Zusammen mit Ben geht sie auf eine archäologische Mission. Ben ist zumindest anfänglich nicht auf der bösen Seite – er wird von der Talon-Figur „verführt“. Die Bösen werden wahrscheinlich keine Quasi-Imperialen gewesen sein. Und wenn Luke schon gesucht wird und er auf dem Jedi-Planeten ist, während sich Bens Entwicklung zum Bösen vollzieht, kann der TLJ-Luke nicht der Luke aus den Treatments sein.

    Kann man da noch davon sprechen, dass die Filme immer noch Lucas Vision folgen? Ich denke nicht.

    So, nun aber genug von dem Treatments-Gedöns. In Teil 2 geht’s mit den besprochenen Büchern weiter…

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    • From Jidai-Geek'i on RT Buchclub #12 – The Art of The Last Jedi / Visual Dictionary

      Habe extra gewartet. Ich dachte schon der 2. Teil kommt gar nicht mehr 😉

      1. Wow!
      2. Respekt!
      3. Vielen Dank!!

      Extrem tolles Treatment Special. Bei all den Pros und Cons zu TLJ ist es eine Wohltat so eine fundierte Grundlagen Recherche zu lesen.
      Und in Teil 2 wird das mit den Informationen zum ursprünglichen Jedi Planeten auch noch fortgesetzt. Nochmal vielen Dank!

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  • From Tutti on RT Buchclub #12 – The Art of The Last Jedi / Visual Dictionary

    Hallo ihr beiden,

    ich stimme eurem Urteil zu den Büchern weitesgehend zu.

    Das Artbook war das erste, das ich gelesen habe und nicht nur besitze und mal durchgeblättert habe (Die anderen stehen auf der Liste, aber ich bin noch nicht dazu gekommen). Dazu muss ich sagen, dass die Texte mir teilweise etwas zu trocken zu lesen waren. Das Auflisten von Daten, Personen und Orten war teilweise etwas ermüdend, aber immer wenn jemand zu bestimmten Themen und Designs etwas zu sagen hatte, war es natürlich sehr interessant. Davon konnte ich nicht genug lesen, aber die ständigen Auflistungen hätte ich eher in einem „Making Of“-Buch erwartet, aber da spielt natürlich meine Erwartungshaltung mit rein und beim nächsten Artbook bin entsprechend darauf schon vorbereitet, falls sich das immer so gestaltet.Vielleicht ist es ja auch nur dem Fakt geschuldet, dass die „Making Of“-Bücher immer gecancelt oder wie im Fall von TLJ gar nicht erst angekündigt werden.

    Beim Visual Dictionary und den Incredible Cross-Sections sind es für mich meist die kleinen Details und das Hintergrundwissen zum In-Universe Material, das mich zum Kauf bewegt. Da habt ihr in der Folge wirklich vieles besprochen und es freut mich, dass nicht nur ich mit Begeisterung solche Informationen aufsauge. Was mich sehr gefreut hat, was ihr in der Folge, glaube ich, nicht erwähnt hattet, war ein Detail zu den Bombern (Hab das Buch gerade nicht griffbereit, deshalb kein Zitat): Die Bomben werden in Mikrogravitation durch elektromagnetsche Platten zum Fallen gebracht. (So in etwa.)
    Das war wieder so ein Detail im Film, dass mich von der Logik her etwas störte, bei dem ich mir aber sicher war, dass irgendeine Erklärung in einem der beiden Bücher sein würde und so war es.
    Im Nachhinein ist mir dann allerdings auch noch aufgefallen, dass in Episode V Tie Bomber auch schon Bomben auf Asteroiden abwerfen, was eine ziemlich vergleichbare Situation ist und da hat es mich nie gestört, weil man die alte Trilogie halt kennt und die nicht so in Frage stellt, wie einen neuen Film.

    Wenn ihr es schafft, bevor ihr die nächste Folge aufnehmt, mir noch mitzuteilen, welche Folge als nächstes kommt, Phasma oder Luke/Leia, bekommt ihr vielleicht(!) auch noch Feedback vor der Folge von mir.

    Wieder eine tolle Folge. Weiter so.

    Möge die Macht mit euch sein! Immer!

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  • From Tutti on Cantina Talk #03 – Die Letzten Jedi

    Boshuda,

    ich höre den Cantina Talks gerne zu und bin fasziniert von den verschiedenen Meinungen. Allerdings entstehen oft keine tiefgehenderen Diskussionen, weil plötzlich jemand anderes sagt: „Das und das hat mir aber auch nicht gefallen.“ Oft ist das leider auch die ganze Argumentation, die dahinter steckt, vielleicht noch mit einer Bemerkung wie: „Ich hätte besser gefunden, wenn…“. Leider sind die meisten Kritikpunkte dann nicht mit dem dazugehörigen Nerdwissen gefüllt, das für micht nun mal dazu gehört.

    Hier ein paar Anmerkungen zu verschiedenen Aussagen.

    Einerseits heißt es „Disney will nur Geld machen“ oder ist „Alles nur Fanservice“ und andererseits regen sich offensichtlich sehr viele Leute, Fans und „normale“ Zuschauer, über TLJ auf.
    –> Das wirkt paradox. Warum sollten sie einen so kontrovers aufgenommenen Film machen, wenn sie nur Geld wollen?

    Man weiß nicht, was eigentlich passiert in der Sequel-Trilogie, weil einem das „Große Ganze“ nicht klar ist. In der OT war das besser. Durch den Anfangstext in der OT wurde einem klar, dass das Imperium herrscht, in der ST wird das bei der Ersten Ordnung nicht klar.
    –> Ich zitiere den Beginn des Anfangtexts von Episode VIII: „Die Erste Ordnung beherrscht die Galaxis, und der letzte Hoffnungsschimmer in Gestalt einer kleinen Rebellenflotte droht zu erlöschen.“
    –> Nach ein paar Nachforschungen habe ich herausgefunden, dass es wohl eine Garnison vom Imperium auf Tatooine gibt, allerding wird das im Film nicht vermittelt.
    Deshalb würde ich mal sagen, dass das hier Tatsachen sind: Die Sturmtruppen, die anwesend sind, sind nur auf Tatooine/Jakku unterwegs um die Droiden/den Droiden zu finden, sonst wären sie nicht da. Nach Zerstörung des 1. Todessterns/der Starkiller Basis hätten vom Imperium/von der Ersten Ordnung nur noch ein paar Sternzerstörer übrig sein können. Mehr als das sehen wir in beiden Filmen nicht vom Imperium/von der Ersten Ordnng.
    –> Nächster Film: Nein, das Imperium/die Erste Ordnung haben noch immer sehr viele Sternzerstörer und können die Galaxis beherrschen.

    Jetzt haben sie den Hyperraumsprung als Fluchtmöglichkeit unmöglich gemacht, das ist ja ein Stolperstein für die Zukunft.
    –> Einfache, beispielhafte Lösung: Rose und Finn beschäftigen sich mit dem Problem, wenn sie nicht unter Zeitdruck stehen, sobald sie einen sicheren Unterschlupf gefunden haben z.B. und entwickelen ein Gerät, dass das Problem der Verfolgung irgendwie löst –> Anti-Hyperraum-Verfolgungs-Gerät.

    Warum ist das Holdo Manöver keine Standard-Militär-Taktik? Wie ihr selbst schon angemerkt habt bei der Diskussion mit dem Treibstoff bewegen wir uns hier im Nerd-Territorium und deshalb finde ich es auch etwas seltsam, dass keiner der Diskussionsteilnehmer sich eingehender mit dem Thema beschäftigt hat, sondern wieder nur gesagt wird, dass das doof ist, es anders hätte gemacht werden müssen und das es in Zufkunft Probleme gibt. Es folgen mögliche Erklärungen, warum es eben nicht immer gemacht wird:
    –> 1.) Die Raddus hat Prototyp-Schilde, die das vielleicht erst ermöglichen.
    –> 2.) Die Raddus kann nur so exakt durch die Supremacy springen, weil sie sehr nah dran ist und ihr keine Beachtung geschenkt wird, weil General Hux denkt, dass die Raddus nur etwas versucht, um von den Transportern abzulenken.
    –> 3.) Schon mal von Sternzerstörern der „Immobilizer 418 Interdictor-Klasse“ gehört. Die sind Kanon und können Schiffe aus dem Hyperraum ziehen.
    –> 4.) Es war einfach nur Zufall/Glück, dass es geklappt hat. Keine erzählerische Meisterleistung, aber möglich.

    „Maz Kanata ist in Kampfhandlungen in ihrem Lokal bei der Kommunikation in TLJ“. Offensichtlich ist ihr Schloss gemeint.
    –> TFA gesehen? Das Schloss wurde zerstört.

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  • From tpommer on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

    Interessant finde ich die Unterteilung der Analyse in ob der Film in Bezug zu TFA funktioniert und ob er als Film an sich funktioniert. Ich höre dabei heraus, dass es mir da genau anders herum geht, als euch.
    Ich habe kaum inhaltliche Probleme mit dem Film und kann was Anknüpfungen zu TFA angeht, da vieles einfach akzeptieren, dass das nun eben so inhaltlich weitergeht.
    Stattdessen habe ich aber Probleme mit dem Film als Film an sich. Ich halte ihn für einen insgesamt zu langen, langweiligen, scheinbar lieblos gemachten Superhelden-Film von der Stange, der versucht für alle Zuschauer etwas zu bieten aber – und wahrscheinlich genau deshalb – nicht auch nur irgend einem Anspruch gerecht wird, etwas besonderes zu sein. Er reiht sich für mich als Film daher genau in das Marvel/Superhelden/Franchise Kino ein, mit dem ich nichts zu tun haben will, während TFA hier einfach besser war als das.

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    • From Darth Jorge on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

      Das Argument, dass der Film streckenweise zu langweilig wäre, höre ich in letzter Zeit häufiger. Da ich beim Sehen bisher immer so „erregt“ war, was nichts mit der Spannung des Films zu tun hatte, kann ich das gar nicht objektiv einschätzen. Bin mal gespannt, wie ich das empfinden werde, wenn ich den Film als BD-Veröffentlichung rezipiere…

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  • From Jidai-Geek'i on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

    Ich fand den ersten Podcast zu TLJ zwar auch ganz gut. Allerdings gehöre ich auch zu denen,die sich noch andere Aspekte gewünscht hätten.
    Ich habe dann keinen Kommentar dazu geschrieben, weil ich verunsichert war, ob meine Meinung hier überhaupt interessiert. Denn in meinen Augen kritische aber total sachliche und gute Kommentare wurden nicht beachtet, während Einzeiler wie „TLJ gut, Podcast gut <3 Haters gonna hate :P" von den Machern selbst geliked wurden.
    Aber der zweite Podcast hat mich beruhigt. Schön, dass die Meinungsvielfalt weiter einen Platz hier hat. Ich konnte auch aus dieser Episode mehr für mich ziehen. Wenn man die Meinungen der beiden Podcast in einem gebracht hätte, wäre es sicher interessanter gewesen. Aber ich danke trotzdem für zwei tolle Episoden!

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  • From SecondUnitTamino on RT #52 – Die letzten Jedi (I)

    Ich gehe mal chronologisch mit euren Punkten im Cast mit:

    Ich glaube nicht, dass die teils so starke Ablehnung des Films generell daher kommt, dass Rian Johnson hier eine recht eigene Vision von Star Wars hatte. Zumindest ist das bei mir überhaupt nicht der Fall, ganz im Gegenteil sogar. Im Grunde wünsche ich mir genau das von einem modernen Star Wars Film. Dieses Widerkäuen der exakt gleichen Tropes bis in alle Ewigkeit langweilt mich einfach. Rogue One ging da für meinen Geschmack in die genaue richtige Richtung (dessen viele Probleme liegen ganz woanders). Das Problem ist hier aber nun vielmehr, dass dieser völlig neue Ansatz 1. mitten innerhalb einer Trilogie passiert und sich der Film damit enorm schlecht an den ersten Teil anschließt, der im Gegenteil das prototypische, moderne Soft Reboot ist; und der Film 2. in sich selbst einfach nicht gut geschrieben ist und viele unverständliche bis hin zu vollkommen unsinnigen Aspekten beinhaltet.

    Der Grund, warum ich den Film nicht völlig mies finden kann, ist bei mir ebenso die Dynamik zwischen Rey, Kylo und Luke. Warum gerade Luke’s Figur bei so vielen auf absurd starke Kritik stößt, verstehe ich eigentlich nicht so wirklich. Das ist dann wohl wirklich das zu Beginn vermutete generelle Ablehnen von neuen Ansätzen alter Tropes bzw. Figuren. Ich jedenfalls kann mir vorstellen, dass Luke’s Figur sich nach 30 Jahren (!) so entwickelt.

    Das Grund-Szenario des Films ist einfach nur abstrus. Je mehr man darüber nachdenkt, desto konstruierter und absurder wirkt es. Ich will das jetzt hier nicht nochmal alles ausführen, da gibt’s ja auch schon zig Videos drüber. Natürlich ist es schön, dass es mal eine ganz andere Idee ist, die mal nichts mit Todessternen zu tun hat, aber es macht wirklich in quasi jeder Hinsicht keinen Sinn. Und leider ist dieses Szenario eben die Haupt-Plotline des Films. Ich kann da nicht einfach sagen Star Wars war schon immer ein Märchen und deswegen kann auch der absurdeste Murks passieren und ich nehme das einfach so hin. Das war einfach zu abstrus um da mitgehen zu können. Das mit dem Hyperdrive geht auch einfach gar nicht nicht. Klar sah das super aus und war audiovisuell eines der Highlights des Films. Aber das macht auch auf so vielen Ebenen keinen Sinn, sowohl in Bezug auf die alten Filme als auch auf den Films selbst. Vorher sind doch zwei Schiffe schon abgeschossen worden, warum wurden denn die nicht auch schon als Raketen „umfunktioniert“. Außerdem verstehe ich nicht, wieso man einen der Fan-Favorites Admiral Ackbar off-screen sterben lässt, nur um sich eine neue Figur (mit lila Haaren, warum…) auszudenken, die dann diesen heroischen Moment bekommt. Das wäre doch der perfekte Moment für den Admiral gewesen, wenn er denn sterben soll.

    Diese ganze Geschichte um Phasma fand ich auch nicht sonderlich gravierend. Es wirkt zwar schon etwas merkwürdig, eine neue Nebenfigur nach 2 Filmen so zu verheizen, bevor sie auch nur irgendetwas Relevantes getan hat, aber letztendlich tut es dem Film nicht wirklich weh. Da gibt es nun wirklich andere Baustellen.

    Die Leia-Szene fand ich etwas cringy, aber jetzt bei weitem nicht so peinlich, wie sie wohl viele empfunden haben. Man wollte hier wahrscheinlich einfach eine gewisse Steigerung zu alten Macht-Fähigkeiten schaffen, ähnlich wie bei Lukes Projektion oder Yodas Feuerstoß. Damit hatte ich kein Problem.

    Yoda mal wieder als Puppe hat mir auch richtig gefallen. Ich seh das auch gar nicht als plattes Statement ala „guck mal, wir machen wieder oldschool“, sondern eine Puppe sieht für meinen Geschmack einfach viel, VIEL besser aus als jedes CGI. Vielleicht ist das in 15 Jahren nicht mehr so, aber momentan ist da immer noch ein riesiges Uncanny Valley (vgl. Tarkin in Rogue One). Gerade in Geisterform wie hier funktioniert die Puppe wirklich perfekt, da der Schimmer die Künstlichkeit fast perfekt kaschiert. Sein Auftritt war auch inhaltlich wie vieles im Film eine interessante Grundidee, also das Ablehnen der Mystifizierung der Yedi-Kultur (was sich auch als Meta-Kommentar auf das Star Wars Fandom verstehen lässt, zumindest kam es bei mir sehr so an), aber es bricht schon wirklich krass mit allem früheren, für das Star Wars und die Yedi standen.

    Den Punkt dass es doch toll ist, wenn man von einem neuen Film einer Saga auch mal überrascht werden kann, würde ich generell voll unterschreiben (hier in Bezug auf Luke z. B. auch), nur in Bezug auf Snoke ist das schon etwas fragwürdig, da hier für meinen Geschmack schon ziemlich klar zu erkennen ist, dass Abrams mehr mit ihm machen wollte, nur Johnson einfach keinen Bock darauf hatte und ihn daher einfach sterben lässt, ihn also quasi mal eben „aus dem Film schiebt“. Ich fand die Figur in TFA schon total unnötig und werde se daher definitiv nicht vermissen, aber erst den großen neuen Villain einzuführen und ihn dann einfach wieder zu verfeuern geht in Hinsicht auf die gesamte Trilogie einfach überhaupt nicht. Wie er stirbt, ist zudem total dämlich. Dass er Kylos Betrug überhaupt nicht kommen sieht, ist schon ziemlich peinlich. Ich vermute aber mal, dass in Teil 9 noch irgendwas mit ihm kommen wird ala Flashback etc. Das wird Abrams nicht so auf sich beruhren lassen.

    Mark Hamills Performance war in der Tat klasse und auch besser als alles was er früher abgeliefert hat.

    Tja, der Humor. Das Thema ist sehr, sehr subjektiv. Hier bin ich als einziges in der Diskussion wirklich gar nicht bei euch. Für mich persönlich hat das den Film wirklich in gewisser Weise zerstört. Ich fand auch Hucks einfach nur furchtbar. Ich mag Gleeson als Darsteller, aber diese Figur hier ist einfach nur peinlicher Klamauk. Es passt einfach nicht zusammen, wenn der Film mit einem „deine Mudda“-Witz auf seine Kosten beginnt, und ich danach noch emotional bei dem Tod einer Figur dabei sein soll. Das läuft einfach nur GAR NICHT zusammen. Humor bei Star Wars funktionierte bei mir z. B. beim Roboter in Rogue One sehr gut. Das waren ein paar trockene Sprüche hier und da, aber nichts so peinliches wie hier quasi jeder Witz. Die tonalen Brüche sind einfach krank. Ich verstehe echt überhaupt nicht, wie man sich daran nicht enorm stören kann, aber wie gesagt, Humor ist einfach nochmal besonders subjektiv.

    Ja, die Fan-Reaktionen sind schon krass. Ich würde zwar selber nicht mal sagen, dass ich den Film gut fand, aber hassen tue ich ihn (bis auf den Humor) nun wirklich nicht. Gefühlt nervte mich TFA eigentlich viel mehr, also dass er so ultra safe war und einfach gar keine Überraschungen hatte. Dennoch ist TFA nach normalen, quasi „objektiven“ filmischen Maßstäben (ich nenne das mal so) der VIEL bessere Film. Darüber kann man für meinen Geschmack auch kaum anderer Meinung sein. Alles, was normalerweise einen gelungenen Film ausmacht, also Character-Arcs, Story Progression, Tone etc. ist schlichtweg auf einem höheren Level in TFA – und dennoch war das ein Film, auf den ich überhaupt keinen Bock hatte. TLJ ist quasi das exakte Gegenteil: furchtbar geschrieben, tonal völlig all over the place, aber dafür durchaus interessant in seinen Ansätzen.

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  • From Ruben on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

    Star Wars: The Last Jedi verdient sicherlich ein oder gar mehrere Essays. Dazu fehlt es bei mir aber MINDESTENS an Zeit und Muse, weshalb ich einfach ein paar Gedanken zu dem Werk in den Ring werfen möchte, welche vielleicht neue Impulse setzen können:

    – The Last Jedi ist ein Bruder im Geiste zu den Episoden I bis IV, denn auch hier handelt es sich letzten Endes um einen der größten Autorenfilme des Hollywoodkinos. Rian Johnsons Vision, welche er als alleiniger Urheber des Drehbuchs zu Papier gebracht hat, konnte er scheinbar unverfälscht in Bild und Ton umsetzen, wie schon Lucas vor ihm. Ein Film dieser Größenordnung ist zwar immer ein Produkt der Arbeit hunderter, wenn nicht gar tausender Leute., aber Buch und Regie haben zweifelsohne mit den größten Einfluss auf das Endergebnis. Und somit ist Episode 8 eben ein sehr eigener, aber auch künstlerisch unheimlich erfüllender Film geworden.
    – Ich bin ein Freund des Auslassens, der Ellipse. Ein Film muss mich nicht mitnehmen, mir nichts vorkauen. Er soll mich im besten Falle hingegen als mündigen Zuschauer ernst nehmen und Raum für eigene gedankliche Brückenschläge lassen. Klar also, dass Rian Johnson in meinen Augen hier ganz Arbeit geleistet hat…

    – Der Film hätte auch The Great Escape heißen können, denn alles und jeder ist auf der Flucht: Der Widerstand vor der Ersten Ordnung. Luke vor seiner Vergangenheit und dem Schaden, welchen er der Galaxis zuzufügen fürchtet. Poe vor Zurückhaltung und Verantwortung für andere. Kylo vor seinem (guten) Erbe und den Geistern, welche er durch die Tötung Han Solos rief. Und Rey vor einem Leben ohne tieferen Sinn und Bedeutung.

    – Apropos Flucht: Die vermeintlich so langsame Verfolgungsjagd zwischen der Ersten Ordnung und der dahinschwindenden Widerstandsflotte stellt eine unheimlich originelle Form des Countdowns dar und simuliert auf wunderbare Art und Weise das Gefühl, auf einer schmelzenden Eisscholle zu stehen. Und physikalische Plausibilität sollte zwar keine allzu große Aufmerksamkeit genießen, da aber die Masse eines Körpers bei relativistischen Geschwindigkeiten immer stärker zunimmt, ist es sehr wohl nachzuvollziehen, dass unter Verwendung eines konventionellen Antriebs ein Raumschiff dem anderen nur schwerlich näherkommen kann, wenn der Gejagte am Limit kratzt.

    – The Last Jedi ist zwar kein ausgewiesener Kinderfilm (Snokes Ende etwa ist ja eine sehr spezielle Form des Weihnachts-Zweiteilers…), aber ein Film für die Kinder und Familien unserer Zeit. In Rey und Kylo können sich alle wiederfinden, welche in zerrütteten oder sogar gar keinen Familienverhältnissen leben oder sich von den Eltern entfremdet haben. Snoke hingegen steht stellvertretend für all das, was das Kindswohl gefährdet, seien es die Manipulationsversuche der Konsumgüterindustrie oder rechtlich fragwürdiger Organisationen oder auch der Pädophile am anderen Ende des Chatrooms. Und in der Ersten Ordnung sehen wir das Ergebnis, wenn Schulhofschläger, Mobbingtäter und selbsternannte Eliten sich zusammentun. Gleichzeitig ist insbesondere Yodas Botschaft an Luke ein Appell an alle Erziehenden, ihren Kindern zu vertrauen.

    – Diese Message enthielt ja auch, dass jemand durchaus stolpern und hinfallen kann. Er muss danach nur wieder aufstehen und aus der Erfahrung lernen. Deshalb durfte auch der erleuchtete Luke aus Episode VI später stolpern und sich vermeintlich zurückentwickeln. Er darf diesen Lapsus nur nicht sein weiteres Leben über Gebühr bestimmen lassen. Und deshalb darf der geneigte Zuschauer dies auch als Meta-Botschaft Rian Johnsons verstehen; denn er hat unseren Kindheitshelden hier nicht wirklich für alle Zeiten durch den Dreck gezogen und zerstört…

    – Interessanterweise wirkten bei The Force Awakens nahezu alle Parallelen zu vorherigen Episoden wie Versatzstücke oder uninspirierte Abziehbilder. Hier auf einmal entsteht zumindest bei mir das Gefühl, dass dies einfach zum ewigen Zyklus im Kampf zwischen Gut und Böse gehört. Es wird immer wieder ein unterdrückendes Imperium, eine Erste Ordnung geben. Und stets werden sich Rebellen und Widerstandskämpfer, die irgendwann doch nur noch Rebellen genannt werden, sich der Übermacht entgegenstellen. Und immer wieder wird es eine (neue) Hoffnung geben.

    – Wie sagte schon Maximilian Schells Charakter in Johsons großartigem Brothers Bloom? „Stephen, still the grand architect with your symbols. Red for temptation, white for salvation.” Und so setz auch bei The Last Jedi der Regisseur mit großen Pinselstrichen an und taucht den Thronsaal des großen Verführers Snoke in blutiges Rot, wohingegen Kylo Rens zweite Option, Rey, in vergleichsweise weiße Kleidung gehüllt ist. Und die salzweiße Oberfläche Craits verheißt Rettung für den Widerstand. Die Versuchung hingegen, in einem sinnlosen Heldenmanöver sich der Ersten Ordnung entgegenzuwerfen, hinterlässt blutrote Narben im Salz. Und somit ist auch klar, weshalb Johnson Luke Skywalker so schnell wie möglich seine weiße Robe ablegen lassen musste, denn er konnte mit seiner Geisteshaltung zu Beginn des Films einfach nicht die (Er-)Lösung sein.

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  • From McSpain on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

    Für mich die erste Folge die ich nicht bis zu Ende hören wollte. Vermutlich großes Lob an Ben und Tim hier der anderen Seite der Debatte so großen Platz einzuräumen, aber mir hat dieses rumgereite auf jedem kleinen Kritikpunkt und die dann auch noch ziemlich identische Meinung der beiden Gäste wenig gebracht und auch in den Argumenten wenig überzeugt. Deckt sich aber natürlich auch mit der übermäßigen und völlig unpassenden Kritik an der letzten Folge in der ihr 3 schon sehr gut alle wichtigen Pros und Cons des Films angesprochen habt (ohne jedes kleine Detail zu überhöhen). Ja ihr 3 hattet dann am Ende Spaß an dem Film, was ein Teil des Fandoms aktuell wohl nicht verstehen kann, aber gut. Mache euch keinen Vorwurf hier diese andere Perspektive gebracht zu haben.

    Hoffe beim nächsten mal auf ausgewogenere Gäste und das sonst übliches Hörvergnügen. Gern vielleicht auch nochmal ein paar Theorien und Analysen über den Film und seine Verbindungen zur Gesamtsaga.

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    • From Jidai-Geek'i on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

      Das ist eine sehr negativ und unausgewogen formulierte Kritik an einem Podcast, der den Film sehr sachlich kritisiert. Kann dir überhaupt nicht zustimmen! Und insbesondere für analytische Diskussionen sind gerade die Gäste die richtigen. Puren Fantalk bekomme ich in anderen Podcasts oder hier bei den Communityfolgen.

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      • From McSpain on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

        Ich für meinen Teil empfand die Kritiken am letzten Cast deutlich unausgewogener und an der Realität des Casts vorbei. Aber ich schätze wie auch beim Film gehen die Meinungen da stark auseinander. Nebenbei muss eine „Analytik“ nicht automatisch kritisch sein. Ich würde mir abseits der Community-Cast Episode auch gerne eine Folge über den Soundtrack, Themen und Figuren wünschen.

        Tiefe geht ja auch ohne eine grundlegende Gegenhaltung.

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    • From SecondUnitTamino on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

      Sollte es nicht zumindest deutlich spannender sein, sich gerade die gegenteilige Meinung zur eigenen anzuhören? Ich konnte mir die letzte Folge jedenfalls auch anhören, obwohl ich weit größere Probleme mit dem Film hatte als die Diskussionsteilnehmer und ich eine kritischere Stimme im Cast vermisst habe.

      Es klingt für mich nicht so, als ob du wirklich an einer Diskussion zum Film interessiert bist, wenn du den Podcast einfach abbrichst, nur weil er anscheinend zu sehr von deiner Meinung entfernt ist. Es ist ja nun nicht so, dass hier einfach grundlos auf irgendetwas herumgehackt wird. Es werden doch Argumente geliefert, Postionen ausgeführt etc. Wo ist hier dein Problem?

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      • From McSpain on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

        Was ich vielleicht vergessen habe zu ergänzen: Ich bin auf SWU sehr aktiv und habe da im TLJ-Diskussionsbereich die zweitmeisten Beiträge im Rekord-Kommentarstrang geschrieben. Normalerweise ist Jörg da auch sehr aktiv, war aber Gesundheitsbedingt (und wenn ich es richtig gedeutet habe auch wegen der gereizten Stimmung) in diesen Debatten nicht so aktiv wie sonst.

        Insofern habe ich nichts gegen „Gegenteilige“ Meinungen, die waren schon im ersten Podcast als sehr viel über Probleme des Films gesprochen wurde schon präsent. Mir bringt es nur keinen zugewinn mehr, da ich die besprochenen Punkte und Ansichten schon in vielen anderen Formen gesehen und mich auch dazu geäußert habe.

        Das soll natürlich nicht heißen, dass es keinen Zugewinn für andere Zuhörer hat oder hatte. Nur mir bringt es nichts, da ich in dem Teil den ich hörte keine neuen Erkenntnisse brachte. Ich hätte mir auch 3 Stunden lang Notizen machen können und dann hier die angesprochenen Punkte durchdebattieren oder direkt zu Postings verlinken können, die dazu schon auf diversen Plattformen gemacht habe (oder Artikelserien die sich damit ausführlich beschäftigen).. Aber mir (Betonung auf „mir“) bringt das nichts. Und warum sollte ich den Film oder meine Meinung jetzt die nächsten 20 Jahre verteidigen müssen? Gefühlt habe ich für mich das ausreichend getan und vom Gegenteil überzeugen wird man wohl weder mich noch die Gäste in diesen 20 Jahren.

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        • From Darth Jorge on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

          Zitat:
          „Gefühlt habe ich für mich das ausreichend getan und vom Gegenteil
          überzeugen wird man wohl weder mich noch die Gäste in diesen 20 Jahren.“

          Sprich bitte nur für dich… 🙂

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    • From Mara_Jade on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

      Diese Podcast-Folge hat halt dasselbe Problem wie auch TLJ: Sie möchte Macken des Vorgängers ausbessern! 😉 Wäre die erste Folge nicht so positiv gewesen, wäre die zweite Folge nicht so negativ gewesen.

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      • From Darth Jorge on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

        Ich hatte McSpain schon bei SWU erläutert, dass diese Trennung von vornherein so gewünscht war und Christoph und ich entsprechend geladen wurde. Auch in einer anderen Mischung hätte ich es wohl als meine Aufgabe gesehen, die Kritik anzubringen. Aber zumindest wäre die dann von positiven Aspekten unterbrochen worden, denen ich dann manchmal zustimmen – und die ich vielleicht sogar um Facetten erweitern hätte können. Insofern kann ich dir nur zustimmen. 🙂

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        • From Tim on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

          Yo zusammen! =)

          Da es halb hinter die Kulissen geht, wollte ich kurz ergänzen: Der Plan für beide Folgen war älter als der Film, nämlich letztlich wieder, was wir vor einem Jahr für Rogue One gemacht haben – erst eine semi-frühe Reaktionsfolge von der Dauerbesatzung, dann eine tiefergehende Besprechung mit unseren (im allerbesten Sinne!) Star Wars Professoren, sobald wir alle mehr Zeit hatten, den Film zu sehen und arbeiten zu lassen.

          Entsprechend waren beide Konstellationen unabhängig von der jeweiligen Meinung ihrer Teilnehmer (wie fast alle 51 vor ihnen). Aber – wie Jörg oben schon sagte – zumindest die zweite Folge entstand im vollen Wissen um selbige. Anders gesagt: Wir wussten, wen wir uns da ins Haus holen, und wir werden es wieder tun. 😉

          Gleichzeitig kann ich absolut verstehen, wenn jemand die erste Folge zu positiv, die zweite zu negativ, beide Folgen zu einseitig, etc. fand. Das ist immer unser Risiko, jah… Wobei ich noch ergänzen würde, dass die Wechselwirkung in beide Richtungen läuft: Hätten wir nicht schon in der ersten Folge gewusst, dass die Luke-Frage zentral für die zweite wird, hätte ich uns dort länger drauf festgenagelt, was wiederum die zweite entlastet hätte. Ein bisschen eine selbsterfüllende Prophezeiung, und – wie die meisten ihrer Art – nicht ganz ideal.

          Hm. Wir arbeiten daran. Wobei ich aus den zwei Folgen jetzt eher mitnehme, dass wir deutlicher machen müssen, dass jede Meinung ihre Berechtigung hat. Das ist der Teil, der mir – speziell als, nun ja, seit fünf Jahren der Verantwortliche fürs Hörerfeedback – wirklich zu denken gibt. Dass man die eigene Meinung nicht in jeder Folge wiederfindet, gehört irgendwo dazu (und hey, manchmal *bin* ich in Folgen und finde mich trotzdem nicht wieder). Aber wenn man das Gefühl hat, man wäre nicht trotzdem willkommen, *dann* ist das ein Problem, ja. Wir arbeiten dran. =/

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      • From McSpain on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

        Um meine These zu TFA und TLJ dann auf die Casts anzuwenden:
        These und Antithese. Fehlt also noch Episode 9: Synthese.

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  • From Vanuk on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

    Wie erwartet die übliche Klüngelei mit SWU, Meinungen von anderen Fans sind anscheinend nicht interessant. Als langjähriger PSW-User spreche ich wahrscheinlich für unsere Community wenn ich sage, wir kommen uns verarscht vor.

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    • From Master Kenobi on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

      Als Admin des PSW hab ich hier einen sehr guten Einblick. Hier mal die Fakten:

      1. Mehrere User aus dem PSW hatten interesse, beim Podcast mitzumachen. Keiner wurde je gefragt. Mir wurde erklärt, man würde mich ab sofort öfters einladen, auch zu mir hat man den Kontakt anscheinend eingestellt.

      2. Wir haben Radio Tatooine ein eigenes Unterforum zur Verfügung gestellt, und das RT Team läßt es verwaisen. Keiner hält es für nötig, mal irgend etwas zu posten oder auf Beiträge zu reagieren. Ihr loggt Euch ja nicht mal mehr ein.

      3. Das PSW war es, das Radio Tatooine unter den Fans bekannt gemacht hat. Wir haben Euch massiv beworben, immer wieder auf die Podcasts hingewiesen. Die meisten Stammhörer der ersten Zeit kamen von uns. Übrig sind davon praktisch keine mehr, die Resonanz im PSW bzgl Radio Tatooine ist auf praktisch Null gesunken. Die Gründe liegen auf der Hand.

      Übrigens höre ich den Podcast immer noch, ich hab nur keine Lust mehr es noch zu kommentieren.

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  • From Hemator on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

    Sehr schöne und ausgewogene Besprechung, ich habe mich da sehr oft wiedererkannt, sowohl was die Elemente angeht, die mir gefallen, als auch meine Kritikpunkte. Grundsätzlich finde ich es ja gut, dass Rian Johnson neue Wege beschreitet, nur die Art, wie er es tut, sagt mir nicht immer zu.

    Für mich ist das Fehlen von Kontext tatsächlich eine der größten Schwächen und auch Enttäuschungen von „The Last Jedi“, besonders nachdem es hieß, Rian Johnson hätte einige Ideen zu Claudia Grays „Bloodline“ beigesteuert. Nach dem Lauftext erfahren wir dann ja wirklich gar nichts mehr über die größere Galaxis. Für mich fühlt sich der Konflikt hier (und natürlich auch in TFA, mit Ausnahme des Hosnian-Prime-Intermezzos) immer ein wenig an, als würden sich Widerstand und Erste Ordnung irgendwo in einem hinteren Winkel der Galaxis prügeln, ohne dass das wirklich größere Auswirkungen hätte. „The First Order reigns supreme“ – was sagt uns das? In keinem der beiden Filme erleben wir, dass die Erste Ordnung tatsächlich mal wirklich herrscht, sie greift an, macht kaputt und verschwindet wieder, aber sie unterdrückt nicht, sie übt keine Macht aus. Man kann über die Prequels sagen was man will, sie haben zumindest mir immer ein relativ gutes Gefühl dafür vermittelt, wie der aktuelle Status Quo in der Galaxis aussieht, und auch die OT hat das (mit verhältnismäßig beschränkten Mitteln) gut hinbekommen. Die beiden Sequels dagegen – hier ist das größere Bild, der Kontext einfach absolut nicht greifbar.

    Auch die ganze Snoke-Geschichte sehe ich sehr ähnlich. Die Erwähnung von „Darth Sidious“ (nicht „Palpatine“, nicht „der Imperator“) fand ich auch ziemlich kurios. Ohne das Wissen darum, wie Disney an die Sequels herangeht und wie viel da vorausgeplant wird (de facto gar nichts) hätte ich vermuten können, dass diese Erwähnung und der Einsatz des Palpatine-Themas auf etwas hinarbeiten… nun ja, wer weiß. Hat J.J. Abrams nicht irgendwo mal in einem Interview gesagt, Episode IX werde auch die Prequels stärker berücksichtigen, sodass es ein würdiges Finale der gesamten Saga gibt? Als Sidious-Fan hoffe ich jedenfalls darauf, dass Ian McDiamird noch einmal die ikonische schwarze Kutte anlegen darf, völlige egal ob in einem Saga-Film oder Spin-off, ob als Hologramm, Machtgeist oder in Fleisch und Blut.

    Und noch zum Soundtrack: Auch da Zustimmung, wobei ich ihn noch ein wenig höher bewerten würde. Es gab da ein interessantes Interview mit Rian Johnson, wo er sein Vorgehen diesbezüglich erklärt. Normal sind Spotting-Sessions, wo Regisseur, Komponist (und diverse andere Leute) sich den Rohschnitt anschauen und entscheiden, wo Musik gespielt wird, welche Themen wann zum Einsatz kommen etc – so lief es unter Lucas. Johnson hat aber lediglich den Rohschnitt mit einem Temp Track aus bereits bestehender SW-Musik unterlegt und dass dann John Williams gegeben mit der Anweisung: „So ähnlich, mach dein Ding.“ Und manchmal fällt das auch sehr deutlich auf, Yodas Thema ist da ein gutes Beispiel, der längere Einsatz in „The Sacred Jedi Texts“ ist fast identisch mit der Konzert-Suite des Episode-V-Soundtracks. Ein weiteres Kuriosum ist der (zugegeben etwas verfremdete) Einsatz von „Battle of the Heroes“ im letzten Drittel von „Main Titel and Escape“.

    Und auch ich hätte mir mehr Entwicklung für Kylo Rens Thema gewünscht. Ein Thema für die Erste Ordnung wäre auch nicht übel gewesen – es gibt so ein paar Szenen, die danach verlangt hätten, wo dann aber Kylo Rens Thema auftaucht (etwa gleich am Anfang, wo Flotte der Ersten Ordnung über D’Qar aus dem Hyperraum tritt). Zugegebenermaßen war es bei den beiden Vader-Themen nicht anders, aber zumindest in TFA galt das Kylo-Ren-Thema auch wirklich nur ihm. Ein wenig erinnert mich der TLJ-Soundtrack an Howard Shores Score für den dritten Hobbit-Film, da hat Shore auch nur drei neue Themen geschrieben (für Dáin Eisenfuß, die Gundabadorks und die Kriegsvorbereitung), die darüber hinaus nur eine verhältnismäßig kleine Rolle spielen. Allerdings hat Shore mit den bestehenden Themen weitaus mehr gemacht als Williams für Episode VIII. Trotz all dieser Kritikpunkte ist der TLJ-Score immer noch herausragend, kaum ein Komponist beherrscht das Orchester derart und lässt Leitmotive so gut mit- und gegeneinander arbeiten wie Williams (Howard Shore ist der einzige, der da mithalten kann). Gerade „Main Titel and Escape“ und „The Battle of Crait“ sind exzellente Beispiele. Die Entwicklung des Widerstandsmarsches war für mich auch ein Highlight, ebenso wie die faszinierende Fusion aus Lukes TLJ-Thema und dem Imperialen Marsch in der zweiten Hälfte von „The Spark“. Nebenbei: Schön, dass Christoph den Youtube-Kanal Sideways frequentiert, ich finde seine Inhalte zu Filmmusik alle sehr gelungen.

    Ein Element, auf das ich dieses Mal auch sehr gespannt bin, ist Jason Frys Romanadaption des Films, die ja erst im März erscheint – ob das bedeutet, dass hier vielleicht die Inhalte nachgeliefert werden, die ich im Film vermisst habe? Auf jeden Fall ist so ein spätes Datum doch sehr ungewöhnlich und ich verspreche mir deutlich mehr als vom misslungenen Alan-Dean-Foster-Werk zu Episode VII.

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    • From Hemator on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

      Noch ein kleiner Off-Topic-Nachtrag zur ersten Besprechung: Gollum hat in den HdR-Filmen, wie sich das für jemanden mit gespaltener Persönlichkeit gehört, natürlich zwei unterschiedliche Themen, eines für Sméagol und eines für Gollum, wobei das Gollum-Thema (fast immer auf dem Cimbalom gespielt, das macht es recht distinktiv) erst ab „Die zwei Türme“ auftaucht, während das Sméagol-Thema schon in „Die Gefährten“ erklingt. „Gollums Song“ ist eine Erweiterung des Sméagol-Themas. Im Track „Riddles in the Dark“ des ersten Hobbit-Films hat sind beide Gollum-Themen (und das Thema „Geschichte des Rings“, mit dem das Sméagol-Thema ziemlich eng verwandt ist) alle sehr gut herauszuhören.

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      • From McSpain on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

        Hier gibt es noch eine Analyse zum TLJ OST und er greift auf, dass Kylo in TLJ eigentlich drei Themes hat die sich evtl. in Episode 9 zu seinem großen Theme ergänzen könnten:

        https://www.elitedaily.com/p/the-last-jedi-music-reveals-more-about-kylo-ren-than-you-realize-exclusive-7664753

        Sehr schön dazu auch der Absatz über Reys-Eltern. Das ihr Theme eben nur einen Bezug zum Force-Theme und keinen anderem Theme hat.

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  • From Mara_Jade on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

    Hallo zusammen,

    danke, danke, danke für eine wundervolle Folge, die alles, was in der letzten Sendung fehlte, nachgeholt hat! V.a. Jörg, mit dem ich ja zu über 90% übereinstimme, was TLJ angeht, hat seine Position toll argumentiert.

    Ich fand es auch gut, dass der Konsens in die Richtung ging, dass TLJ höchstens als Film funktioniert, der auf sich allein gestellt ist, nicht aber als Fortsetzung von TFA und auch nicht so recht im Kontext der Gesamtsaga. Auch schön, wie Christoph immer wieder betont hat, dass er sämtliches SW-Wissen außerhalb von TLJ bewusst verdrängen und ausblenden muss, um den Film genießen zu können.

    Beim Hören eures Podcasts ist mir eine Erkenntnis nochmals ganz klar geworden: Das Problem von TLJ ist es, dass er sich komplett auf die junge Generation (Rey & Kylo) konzentriert und die alte Generation (Luke & Snoke) nur als Mittel zum Zweck sieht, um gewisse Entwicklungen und Handlungsbögen für die junge Generation anzustoßen. Daher auch Johnsons Aussage, dass es aus Reys Sicht nichts gebracht hätte, wenn Snoke ihr erklärt hätte, dass er Plagueis ist. Aus Reys Sicht ist auch Lukes Verhalten in TLJ nicht unlogisch, da sie ihn ja nur so kennt. Er ist eben eine „Nebenfigur“ mit dienender Funktion, deren Hintergründe nach Johnsons Meinung nicht näher beleuchtet werden müssen. Das würde in einem Stand-alone-Film wunderbar funktionieren. Da muss man die Mentorenfiguren und ihre Hintergründe nicht genau erklären. Es reicht, wenn sie als Charaktere relativ flach bleiben und ihren Zweck erfüllen. Hier liegt dann aber das fundamentale Missverständnis von Rian Johnson: Einen Luke, den wir schon aus der OT kennen, (und evtl. auch einen Snoke, der das bekannte Happy End der OT zerstört hat) kann er nicht so behandeln. V.a. Luke ist eine Figur aus eigenem Recht und es genügt aufgrund der Historie des Franchises eben nicht, ihn einfach so darzustellen, wie es am dienlichsten für die Geschichte von Kylo und Rey ist. Die meisten Kinogänger werden sich vor TLJ auch nicht gefragt haben „Wie geht es mit Kylo und Rey weiter?“, sondern „Was ist mit Luke?“. Das hat Johnson einfach komplett missachtet. Er hätte Lukes Entwicklung meiner Meinung nach nicht seinen Wünschen für die Kylo-Rey-Handlung unterordnen und anpassen dürfen, sondern TATSÄCHLICH zuerst fragen „Who is Luke?“. Die Antwort auf diese Frage hätte dann eine Einschränkungen der Optionen für die Kylo-Rey-Handlung ergeben, die berücksichtigt werden müssen.

    Hier muss ich auch noch kurz einwerfen, wie passend ich die Aussage fand „Man hätte in TLJ auch erzählen können, dass Luke jetzt Verkäufer von gebrauchten Speedern ist, da Leute sich in 30 Jahren schon mal ändern.“ Da musste ich wirklich herzlich lachen, da die lustig und provokant formulierte Aussage den Nagel einfach auf den Kopf trifft. Veränderungen von schon bekannten Figuren müssen einfach immer begründet werden, da wir sie sonst nicht glauben können. Und je krasser die Veränderung, desto besser muss die Begründung sein. Fertig, aus.

    Was mich auch immer wieder erstaunt, ist, wie viele Fans doch TLJ trotz all seiner Probleme in Charakterisierung und Storytelling genießen können. Für mich sind diese beiden Punkte einfach KO-Kriterien. Wenn die nicht stimmen, dann kann da noch so ein Feuerwerk von wahnsinnig tollen Bildern auf mich einprasseln – das lässt mich dann einfach kalt, weil die emotionale Verbindung zu den Figuren fehlt. Die Mängel, die ich in diesen zentralen Aspekten sehe, kann und will ich auch nicht ausblenden, da ich mich persönlich nicht so krampfhaft verbiegen will, nur um einen Film zu mögen. Da bleibe ich lieber den Ansprüchen, die ich an gute Geschichten habe, treu und sage unpopulär, aber ehrlich mir selbst gegenüber: „Dieser SW-Film ist meiner Meinung nach einfach nicht gut.“ Das tut zwar als Fan kurz weh, aber ich bin mittlerweile schon darüber hinweg. Man kann auch Fan sein, ohne krampfhaft alles gut finden zu müssen. Nicht jeder Fan findet jeden SW-Roman oder -Comic gut. Warum sollte das bei den Filmen anders sein?

    In diesem Sinne freue ich mich schon mal auf die Community-Folge, wobei ich noch nicht weiß, ob ich es mir selbst nochmals antun will, all die Punkte, die ich in den vergangenen Wochen zig mal auf Facebook (und auch hier) argumentiert habe, nochmals mit glühenden Verteidigern von TLJ zu diskutieren. Aber zuhören werde ich auf jeden Fall. 🙂

    LG
    Mara_Jade (Ines)

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    • From McSpain on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

      „Was mich auch immer wieder erstaunt, ist, wie viele Fans doch TLJ trotz all seiner Probleme in Charakterisierung und Storytelling genießen können. Für mich sind diese beiden Punkte einfach KO-Kriterien.“

      Ich denke das Problem mit uns TLJ-Mögern ist nicht, dass wir Probleme mit Charakterisierung und Storytelling ignorieren sondern, dass wir die Charakterisierung und das Storytelling in TLJ mögen und sehr gut finden. Wir reden hier ja schließlich von keiner Debatte wie bei TFA. Die ganze Debatte geht schon in eine andere Richtung und die scheint wirklich diesmal an fundamental anderen Ansichten zu liegen. Und vielleicht liegt da auch die Krux in der Diskussion darüber. Es gibt (im Gegensatz zu TFA) nicht mal wirklich eine Basis auf die sich Hater und Lover gerade einigen können.

      Was deinen Kommentar zur Community-Folge angeht kann ich dir als TLJ-Verteidiger nur zustimmen. Ich hatte erst große Lust, aktuell aber keine Energie mehr mich mit dem ganzen Gemeckere und immer und immer wieder zu beschäftigen. Generell ist es schon traurig genug, dass ich einen Film oder mein Mögen eines Filmes Verteidigen muss.

      Aber du musst aufpassen, Jorge will uns glaube ich gegeneinander antreten sehen. 😉

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      • From Mara_Jade on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

        Oh, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Selbstverständlich verstehe ich es, dass andere das Storytelling und die Charakterisierung gut finden und den Film dann dementsprechend auch genießen. Was ich nicht verstehe, ist die Einstellung „Ich sehe zwar im Storytelling und der Charakterisierung große Probleme, aber ich konnte den Film trotzdem genießen.“ Solche Einstellungen kamen im Podcast teils zutage und darauf habe ich mich bezogen. Wenn ich nämlich Probleme in diesen Bereichen wahrnehme, dann folgt für mich automatisch, dass ich den Film nicht genießen kann, weil diese beiden Felder das Herzstück eines Films sind. Wenn man sie als nicht gelungen wahrnimmt, müsste man eigentlich den gesamten Film als nicht gelungen ansehen. Ich hoffe, das war jetzt verständlicher. 🙂

        Ja, ich weiß, Jorge würde uns sehr gern gegeneinander antreten sehen. 😀 Aber momentan fehlt mir wirklich ein wenig der Elan. Hier uns da poste ich noch kurz meine Meinung zu diversen Diskussionen, aber oft fang ich auch schon an, einen Kommentar zu tippen und denk mir dann „Komm, lass es, du regst dich nur unnötig auf und die, die TLJ gut finden, wird es eh nicht überzeugen.“ Beide Seiten reden halt mehr oder weniger gegen eine Wand, da jeder seine nun schon recht fest gefasste Meinung hat. Man ging halt mit einem guten oder schlechten Gefühl aus dem Kino und das kann man zwar im Nachhinein mit zahlreichen Sachargumenten stützen, aber mit 1000 Gegenargumenten nicht ändern.

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        • From Darth Jorge on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

          Hallo Ines,

          Zitat:
          „Was ich nicht verstehe, ist die Einstellung „Ich sehe zwar im Storytelling und der Charakterisierung große Probleme, aber ich konnte den Film trotzdem genießen.“ Solche Einstellungen kamen im Podcast teils zutage und darauf habe ich mich bezogen.“

          Ich vermute mal, dass du nicht speziell mich damit meinst, aber auch ich habe ja zumindest gesagt, dass man mit dem Film seine Freude haben kann. Ich hoffe, ich habe deutlich gemacht, dass mir dies nur durch diverse Ausblendungen gelingt und ich praktisch Stellenrezeption betreiben muss. Und dies ist dann letztlich keine Aufwertung des Films, sondern macht einmal mehr meine Kritik aus „professioneller“ Sicht deutlich. Geschuldet war dies wohl dem Ansinnen, dass ich auch der Fraktion ein gewisses Verständnis entgegen bringen wollte, die den Film mögen. Und wenn man z.B. den Film separat betrachtet und somit Luke nicht als die Fortführung einer bereits etablierten Person, muss man mit einem für mich ganz kritischen Punkt schon mal keine Probleme haben. Wenn ich „auch“ eine gewisse Freude bei dem Film haben kann, dann liegt das an Set-Pieces wie „Luke auf Crait“, die ich wirklich großartig fand. Aber – wie gesagt – da wären wird dann bei Stellenrezeption.
          Nebenbei bemerkt ist dies jedoch auch ein Vorgehen, dass mir bzgl. „Star Wars“ nicht ganz unbekannt ist. Es gibt nämlich nur wenige SW-Romane die ich durchweg als großartig empfinde. Dagegen gibt es so einige, die ich zumindest wegen gewisser Handlungs-Passagen oder Ideen sehr schätze.

          Zitat:
          „Ja, ich weiß, Jorge würde uns sehr gern gegeneinander antreten sehen.“

          So will ich das gar nicht verstanden wissen. Richtig ist, dass ich gerne deine Meinung dort vertreten sehen/hören würde. McSpain habe ich dieses „Duell“ nur empfohlen, damit er einmal selbst dafür verantwortlich sein kann, dass ein Podcast nicht unausgewogen daherkommt. 🙂

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        • From McSpain on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

          Okay. Vermutlich störte mich dann genau das am Podcast. Eben eine gegenteilige Meinung, die Argumentativ gegen Christoph und Jörg mitgehalten hat.

          Zumindest kann ich dir sagen, dass es mir vom komplett anderen „Lager“ genau so geht wie dir. Elan und Energie ist weg und oft spar ich mir den Kommentar, weil man gegen die festgefahrenen Ansichten nicht ankommt.

          Schon irgendwie schön, dass wir in der Gegensätzlichkeit hier gerade etwas seeeeehr gemeinsam haben. ^^

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          • From Darth Jorge on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

            Hiho McSpain

            Zitat:
            „Elan und Energie ist weg und oft spar ich mir den Kommentar, weil man gegen die festgefahrenen Ansichten nicht ankommt.“

            Das schreibst du (auch bei SWU) zwar immer wieder, doch ich sehe davon nichts. Deine Schlagzahl bzgl. der TLJ-Verteidigung ist ungebrochen hoch und selbst das dummbatzigste Bashing ist es dir noch wert, deine Worte dagegen zu halten. Ist ja auch ok, nur musst du dann auch nicht ins Feld führen, dass du dir das Kommentieren inzwischen häufig sparst.

            Zu deiner Podcast-Kritik, die du ja auch schon bei SWU getätigt hast, habe ich dort ja schon geantwortet. Bei der aktuelleren hier erinnerte ich mich aber wieder an die entsprechende Aftershow-Diskussion. Die Teilnehmer sitzen nach der Podcast-Aufnahme ja noch etwas zusammen und plaudern über alles Mögliche – häufig auch über Themen jenseits von „Star Wars“. Diesmal ging es aber durchaus auch um die Reaktionen auf die letzte Episode und wir spekulierten, wie der gerade aufgenommene Podcast wohl angenommen wird. Ich habe in diesem Zusammenhang durchaus mit Kritik von gewissen Seiten gerechnet und habe dich als Beispiel angeführt. Insofern kann ich nur sagen, dass du meine Erwartungen voll erfüllt hast.
            Wobei, nein, ich muss mich korrigieren. Mit deinem „alte, weiße Männer“-Tweet hast du meine Erwartungen sogar getoppt.

            Aber zurück zum Thema „Verteidiger-Position“:
            Die ist mir wahrlich sympathisch, und ich kann dich bzgl. TLJ beruhigen, denn auch ich werde mich wieder mehr darauf konzentrieren, das zu verteidigen, was ich schätze, anstatt das zu kritisieren, was mir Probleme bereitet. Insofern gehören die TLJ-Diskussionen bald dir… 😀

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          • From McSpain on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

            Nur weil ich viel schreibe heißt es nicht das ich nicht bereit Kommentare spare. 😉

            Habt ihr dort auch besprochen welche Hörer und Kommentatoren diese Cast lieben werden? Das war natürlich auch recht vorhersehbar oder nicht? Ich denke einen Rian Johnson hat kaum jemand hingelegt und irgendwelche Erwartungen durchbrochen.

            Und bitte nicht den Tweet halbieren. Es ging in dem Tweet darum, dass mir in diesem Cast Sissi fehlte die sowohl in Meinung zur ST und auch demographisch als Gegenpol hätte dienen können. Und als ihr dann im Cast angefangen habt ihre Aussagen aus dem vorherigen Cast anzugreifen ohne das die andere Meinung hätte darauf antworten können fand ich das sehr schade und löste besagten Tweet aus.

            Vielleicht hätte ich schon nach den Vorzeichen diesen Cast nicht hören sollen. Aber beim TFA Cast nahm ich damals sogar Christoph in Schutz als er angegangen wurde, da ich die Argumentation und die Vielfalt der Debatte im entsprechenden Cast sehr gut fand. Und ich bleibe dabei, dass Ben, Tim und Sissi im ersten Teil Cast nicht blind alles abgefeiert haben sondern eine sehr gute Rezension des Films mit all seinen Stärken und Schwächen ablieferten. Und bereits da tat es mir leid wie ich hier in den Kommentaren fast schon nach dem Gegen-Cast verlangt wurde und damals Bens fast schon verteidigen Haltungen den Film sehr zu mögen irgendwie Realität wurde.

            Daher braucht es vielleicht wirklich keinen weiteren Streit-Cast mehr weil nur jede Seite die Erwartungen wiederholen würde. Es braucht vermutlich Zeit und dann den Johnson-Wir-Räumen-Hier-Mal-Auf-Cast bzw dann die Synthese des ganzen.

            Ein Glück das wir jetzt einen schnellen Solo und dann etwas Pause kriegen.

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          • From Darth Jorge on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

            @McSpain

            Zitat:
            „Und bitte nicht den Tweet halbieren. Es ging in dem Tweet darum, dass mir in diesem Cast Sissi fehlte die sowohl in Meinung zur ST und auch demographisch als Gegenpol hätte dienen können.“

            Ich weiß nicht so recht, wie dies die Wortwahl relativieren soll, aber wir sollten und hier nicht mit so einem Kram aufhalten. Move along… move along!

            Zitat:
            „Und als ihr dann im Cast angefangen habt ihre Aussagen aus dem vorherigen Cast anzugreifen ohne das die andere Meinung hätte darauf antworten können fand ich das sehr schade“

            Und das ist jetzt schlicht falsch. Selbst wenn ich eine Gegenmeinung formuliert hätte, wäre dies ja völlig legitim. Aber ich führte Sissis „Double Feature“-Aussage ja nur an, weil mich diese entsprechend darüber nachdenken ließ (Credit, wem Credit gebührt!) und fügte sogar noch hinzu, dass sie dies aus einer anderen Perspektive beleuchtet hat, als ich es nun tun würde. Ich sage sogar explizit im Podcast, dass ich ihrer Sicht daher gar nicht widerspreche! Daraus einen „Angriff“, der mir im Bezug auf Sissi nicht im Traume einfallen würde, herauszuhören, ist schon beachtlich!
            Was ist das? Getrübte Sicht, da du – wie auf SWU ja geäußert – dem Podcast bereits im Vorfeld mit Skepsis begegnet bist? Oder Unaufmerksamkeit, da du das Hören ja immer wieder unterbrechen musstest, was so ein „Missverständnis“ dann entschuldigen könnte?

            Aber nein, ich will es gar nicht wissen und dir zur Abwechslung mal das Kommentarsparen erleichtern… 😀

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    • From Darth Jorge on RT #53 – Die letzten Jedi (II)

      Hallo Ines!

      Zitat:
      „In diesem Sinne freue ich mich schon mal auf die Community-Folge, wobei
      ich noch nicht weiß, ob ich es mir selbst nochmals antun will, all die
      Punkte, die ich in den vergangenen Wochen zig mal auf Facebook (und auch
      hier) argumentiert habe, nochmals mit glühenden Verteidigern von TLJ zu
      diskutieren.“

      Ich hoffe, du gibst dir da doch noch einen Ruck, denn ich fände es sinnig und persönlich erfreulich, deine Meinung dort vertreten zu sehen bzw. zu hören. Dass man sich zwangsläufig auch wiederholt, ist imho auch wenig tragisch, denn das ist in einem sich entwickelnden Diskurs unumgänglich und zum Teil auch nötig, um die bisherigen Aussagen um weitere Facetten zu bereichern.

      In diesem Sinne! 🙂

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  • From Florian Tagaren on RT #52 – Die letzten Jedi (I)

    Danke für den tollen Cast

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  • From Ruben on RT Buchclub #11 – Twilight Company / Inferno Squad

    Star Wars: Battlefront II – Inferno Squad

    Sollte das Buch ein Vorgriff auf das dazugehörige Spiel sein, dann handelt es sich bei diesem wohl um so ein Arthouse-Game: Man sitzt im Zwielicht in einer Höhle mit ein paar harmlosen Gestalten herum, und plötzlich ist es vorbei… Aber vielleicht doch erst einmal alles der Reihe nach.
    Das Buch steigt erfrischenderweise ohne großes Vorgeplänkel in die zunächst straffe Handlung ein. Schnell gelangt man von der Zerstörung des Todessterns über die Etablierung des Teams und des Vater-Tochter-Konflikts zu den ersten Einsätzen, welche mehr mit Mission: Impossible oder Alias gemeinsam haben, wenn auch nicht mit so vielen schönen technischen Gimmicks. Doch dann ist es bald schon vorbei mit der Herrlichkeit.
    Der Plan, die Dreamer zu infiltrieren, wird gefasst und bei der Einsatzbesprechung im Detail erklärt. Und dann bekommt man unnötigerweise von der Autorin noch einmal erzählt, wie das alles auch wirklich planmäßig in die Tat umgesetzt wird. Eine ermüdende Redundanz. Aber das ist nur der Anfang. Was ihr im Podcast noch als Witz gebracht habt, dass beispielsweise Two-Tubes sich alleine am Tisch mit ausschließlich Doppelagenten des Imperiums wiederfindet, tritt hier im Endeffekt ein, obgleich natürlich nicht so überzeichnet. Die Dreamer erscheinen obendrein wie ein unfähiger Haufen mit einer Menge Typen, die eigentlich ziemlich harmlos sind und welche Ayden Versio notfalls wohl auch alleine erledigen könnte. Es stellt sich in keinem Moment ein Gefühl der Gefahr oder des möglichen Scheiterns ein. Die Handlung plätschert dahin, das Grau der immerwährenden Dämmerung überträgt sich auf den Leser.
    Letztendlich haben wir es hier – überspitzt gesagt – vielleicht doch eher mit der Kinderversion eines Agententhrillers zu tun. Die Imperialen laufen, mit einer kleinen, aber auch nicht wirklich konsequenten Ausnahme, nie Gefahr, ins Zweifeln zu geraten oder eine Identitätskrise zu kriegen. Die Dreamer schlagen sich dazu eigentlich auch noch quasi alleine. Und es fällt einem relativ leicht, auf der Seite von Ayden & Co. zu sein, denn unfähige Freiheitskämpfer mit terroristischen Methoden taugen nicht gerade zum Sympathieträger. Golden, oder vielleicht auch eher ihre redaktionellen Vorgaben, gehen nicht dahin, wo es wehtut, lassen die Inferno Squad lieber auf korrupte Imperiale los, als dass wir unsere moralisch einwandfreien und geliebten klassischen Rebellen im Fadenkreuz der Erzählung wiederfinden müssten. Und die Figuren aus dem Volkshochschulkurs für kreatives Schreiben (die toughe Soldatin, welche nie von Papi geliebt wurde, ihr obrigkeitshöriger Mustersoldatenfreund, der Technikfreak und das junge Nachwuchswunderkind, welches sich dann – Oh, Wunder – doch noch als Schwachpunkt erweist) tragen ebenso wenig zur Güte des Romans bei. Und was soll das mit dieser dämlichen, langweiligen Höhle? In „Rumo & Die Wunder im Dunkeln“ von Walter Moers, da kriegt man eine Höhle, die sich gewaschen hat, mit Wolpertingern und General Ticktack! Oder auch die „Höhle des Schreckens“ vom mächtigen Skeletor (Folge 5 der Masters of The Universe-Hörspiele), da war noch was los…! Dazu finde ich es – und an dieser Stelle werde ich wieder etwas ernster – in der heutigen Zeit bedenklich, dass hier noch immer suggeriert wird, dass Folter tatsächlich zählbare Ergebnisse bringen kann.
    Natürlich haben meine Ausführungen viel mit meinen persönlichen Vorlieben für rasant voranschreitenden Plot und gepfefferte Dialoge zu tun. Der Roman ist meiner Meinung nach auch nicht per se schlecht, mutiert aber letzten Endes nach etwa einem Drittel zu einem Schnarcher vor dem Herrn…
    Aber vielleicht steckt doch noch etwas Poesie in dem Werk. Sowohl die Dreamer wie auch die Imperialen sind letztendlich aufgrund ihrer Taten verdammt und Tellik IV stellt mit seiner immerwährenden Dämmerung eine Art Vorhölle dar, aus welcher man kaum zu entkommen vermag. Am Ende dann kommen seelenlose und unbarmherzige Maschinen, um die Toten der ewigen Verdammnis zuzuführen. Und solch eine Sicht auf die Dinge fügt dem Werk doch wieder eine ordentliche Portion Salz und Pfeffer hinzu…

    Star Wars: Phasma

    Der neue Kanon hat im Bereich der Romane schon so einiges zu bieten gehabt. Den Politthriller („Bloodline“). Die tragische Liebesgeschichte („Lost Stars“). Die Mühlen des Krieges („Twilight Company“). Den Best Buddies Road Trip („Lords of The Sith“). Oder auch den guten alten Langeweiler („A New Dawn“, „Ahsoka“ u.a.). Aber „Phasma“ füllt unerwarteterweise eine Lücke, welche nie hätte entstehen dürfen – die des waschechten Abenteuers.
    Delilah S. Dawson präsentiert uns hier mit erzählerischer Wucht eine Geschichte, die sich durch eine faszinierende postapokalyptische Welt pflügt, deren einnehmende Atmosphäre zwischen so unterschiedlichen Werken wie Jack Kirbys „Kamandi – Last Boy on Earth“, Robert E. Howards „Conan“ oder auch Ridley Scotts „Alien: Covenant“ (Hey, die ersten zwei Drittel des Films waren von der bedrohlichen Stimmung her vom Feinsten…!) pendelt. Dabei lässt die Autorin uns mit der Titelheldin – deren Blickpunkt wir zum Glück nie einnehmen, so dass stets genügend Mysterium bewahrt wird – im einen Moment mitfiebern, um uns im nächsten dazu zu bringen, sie abgrundtief zu hassen. Und jedem künstlerischen Werk, welches solche Emotionen hervorruft, muss Relevanz zugesprochen werden. Auch einem Franchise-Tie-In-Roman.
    Die Rahmenhandlung freilich kommt erst etwas hölzern daher, entwickelt aber schlussendlich doch genügend Eigenständigkeit, um dem Werk zumindest nicht zu schaden. Und die gewährten Einblicke in die inneren Machenschaften der First Order sind durchaus willkommen.
    Somit verbirgt sich in der etwas generisch wirkenden Muschel, welche die Schale eines weiteren uninteressanten und nicht gewollten biographischen Romans trägt, eine Perle der reinen Lesensfreude, welche sich an meine persönliche Spitze des Unterhaltungswerts im neuen Kanon setzt.

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  • From Isi on RT #52 – Die letzten Jedi (I)

    Habe eine kleine Frage:
    Wie kann Luke Leia die Würfel geben, wenn er sich nur dort „hinprojeziert“ hat?
    Verstehe ich nicht!
    Danke für die Antwort

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