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Hier findest Du eine Übersicht aller verfassten Kommentare zu Episoden unserer Podcasts

  • From Fleischi on RT #16 – Legendäre Erbschaft

    Wie immer eine sehr unterhaltsamer Podcast. Danke.

    Das Wenige, was man uns vom Dreh von Episode VII zeigt, wie die Sets oder jetzt diese Alienpuppe sieht allesamt sehr vielversprechend aus, allerdings empfand ich die visuelle Darstellung, selbst bei den Prequels nie wirklich als problematisch. Das Drehbuch muss stimmen und da sollte man den fertigen Film abwarten.

    Ich mag die Thrawn-Trilogie, sehe ihren Erfolg aber als Ursache dafür an, dass das Grundgerüst und einzelnen Elemente von späteren Autoren sehr oft kopiert wurde. Immer wieder tauchen neue imperiale Militärs auf, die das Imperium wieder errichten wollen und immer wieder wird ein neuer dunkler Jedi aus dem Hut gezaubert.

    Timothy Zahn hat mit Mara Jade und Captain Pellaeon zwei meiner liebsten Charaktere des Expanded Universes geschaffen, auch emfpand ich seine Darstellung des politischen Systems mit seinen Ränkespielchen als sehr angenehm.

    Zur Zeit feiere ich ebenfalls die Hörspiel Vertonung. Das Kopfkino, was dieses Hörspiel bei mir auslöst kann mit dem schauen der alten Trilogie mithalten, schafft das Hörspiel es doch beniahe perfekt die Magie der Filme zu transportieren. Da ist es mir egal, ob es jetzt unter Legends firmiert. Zudem sollte dies eine gute Übung für die Synchronsprecher der Altstars für Episode VII sein.

    MdMmEs

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  • From RockyBalboa on RT #13 – Die Spielkinder Tatooines

    Sehr unterhaltsame Ausagbe

    Leider habt hier ja nicht ausführlich über ,,Super Star Wars, Super Empire strikes back und Super Return of the Jedi,,für das Super Nintendo gesprochen, sondern nur angehaucht 🙁
    Waren echt geile Games mit damals super Grafik fürs SNES, ok die Spiele waren tatsächlich sehr schwer, aber echt genial!

    Aber bei der Menge an Star Wars Games (gab ja auch schon auf Atari ein paar games) verständlich das ihr nicht alle besprechen konntet!

    Mein bestes Star Wars Game of all time, wird immer REBELL ASSAULT II auf der Playstation 1 sein.
    Damals für 129,99 DM gekauft und habe es immer noch und spiele es mindestens einmal jedes jahr durch.
    Zuletzt letzte Woche, da meine PS3 gott sei dank noch PS1 Games abspielt.

    [img]http://de-img1.ciao.com/ide/images/products/normal/266/product-2588266.jpg [/img]

    Story
    Grafik (zu der Zeit)
    Cut-Szenen
    Schwierigkeitsgrade
    Steuerung
    Motivation
    Star Wars Feeling
    Musik

    Alles (für mich) perfekt umgesetzt!!
    Wie gesagt ich spiele es immer noch sehr gerne und es ist einfach mein Lieblingsgame!

    Was auch auf seine eigene Art Cool war und ebenfalls auf der Playstation 1 war ,,Masters of Teräs Kasi,,
    Das Tekken der Star Wars Welt.
    Hier konnte man z.b. mit Chewbacca mal Han Sole kräftig in den A…. treten 😉

    [img] http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/8/81/Mastersbox.jpg/265px-Mastersbox.jpg [/img]
    [img]http://www.bobafettfanclub.com/multimedia/galleries/albums/userpics/10002/teraskasi_1.jpg [/img]

    Star Wars The Force Unleashed 🙁 habe ich damals auf der PS3 den ersten Teil gekauft und ein Tag später wieder verkauft 🙂 So ein geruckel beim spielen und bis auf die Cut-Szenen totaler Müll!

    Würde mich mal über eine Folge freuen wo ihr die Actionfiguren bespricht!

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  • From RockyBalboa on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    Vielleicht nochmal abschließend zur gesamten Prequel Trilogie…
    Sie gehören zu Star Wars einfach dazu und haben der ganzen Saga viel gegeben und Star Wars wurde dadurch noch größer und interessanter, aber was mich allgemein immer gestört hat sind teilweise diese Krampfhaften verbindungen zur Original Trilogie.
    Klar baut das alles am ende aufeinander ja auf, aber z.b. diese Ganze sachen mit C-3PO/Anakin oder Jango und Boba Fett haben mir nie gefallen oder das Anakin da durch zufall das ganze Kontrollschiff in die Luft jagt…das ist mir einfach too much, klar funktionert das bei jungs im alter ab 6 bis 12 Jahren die sich dann mit dem kleinen Anakin indentifizieren sollen.
    Naja es ist ja auch einfach geschmacksache.
    Trotzdem sind die Prequels ein Teil von Star Wars und ohne die Prequels hätte es keine sachen wie Clone Wars gegeben etc. oder würden jetzt sicher keine neue Trilogie bekommen!

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  • From RockyBalboa on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    Erstmal ne super Podcast Folge und super Gäste, vor allem Christoph hat mir gefallen auch schon in der andern Podcast Folge wo er zu Gast war!

    EPIII kann man schon als besten Teil der prequels sehen.
    Leider gibt es da auch wieder so einige Dialog Szenen wo man wieder merkt das George Lucas da einfach andere Qualitäten als Filmemacher hat.

    Also ich war damals 2005 schon sehr aufgeregt, weil man ja auch dachte das es der letzte Star Wars Film sein würde 😉 Ich hatte da aber auch schon meine erwartungen zurück geschraubt und nach EP II konnte es eigentlich nur besser werden. Ich war dann am ende aber doch mit EPIII zufrieden, obwohl auch wieder einige szenen eher an ein Videogame erinnern, aber so schlimmwie bei EPI und II war es dann gott sei dank nicht.

    Was mich immer gestört hat ist das der Film am ende viel zu schnell zu Ende ist.
    Von der geburt der zwillinge bis dahin das ben Luke nach Tatooine bringt etc… das alles wirkt dann plötzlich sehr schnell und wirkt gehetzt auf mich, als wäre die zeit abgelaufen.

    Was den Soundtrack angeht, da muss ich auch sagen das der zu EP III der beste der Prequels ist, aber knapp dahinter steht schon der von EPI.

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  • From Darth Jorge on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    Das Buch zum Podcast – Kapitel 18 (Teil 1)
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    Die Episode-3-Episode!!

    Und nach der für mich so folgenschweren Besprechung von Ep.2 sorgt die von Ep.3 nun dafür, dass ich sagen kann: Der Kreis schließt sich – und alles wird gut!
    Denn diesmal ist das, was ihr abgeliefert hat, wahrlich grandios!

    Ich danke euch allen aus ganzem Herzen für diese tollen und kurzweiligen 5 Stunden!!

    Aber ich wäre ja nicht der „Radio Tatooine“-Chronist, wenn ich das nicht differenzierter ausführen würde…

    Der Anfang ließ mich Böses ahnen:

    Aaron hatte sich im Vorfeld als „Anti-RotS“-Gesprächspartner empfohlen, obwohl ich ja bisher weniger das Gefühl hatte, dass Ben und Tim beim Kritisieren Hilfe gebräucht hätten… 😉
    Die beiden offenbarten, dass sie den Film damals nur in einem kleinen Dorfkino gesehen hätten, was mir direkt wieder die Parallelen zum TCW-Konsum per schlechtem Stream vors geistige Auge brachte. Zudem hatte ich kurz vorher noch gelesen, dass Tim die OT bei ursprünglicher Sichtung auch nur als OK bewertet hatte. Als dann direkt die Sinnhaftigkeit des Kampfes über Coruscant und die militärische Effektivität von Buzz-Droiden in Frage gestellt wurden, stellte ich mich auf harte Stunden ein…

    Aber dann folgte ein Feuerwerk an intelligenten Beobachtungen und erhellenden Analysen, die die Länge des Casts absolut rechtfertigten und jede Minute wertvoll machten!

    Auch wenn hier alle ihren Beitrag geleistet haben und ich auch auf einzelne Aspekte noch eingehen möchte, so muss ich an dieser Stelle erst die herausragenden Ausführungen von Christoph erwähnen, die sehr deutlich aufgezeigt haben, wie relativ doch eine Anti-Haltung sein kann. Denn abgründig negativ war da nichts – statt dessen wurde der Film in seiner Gänze gewürdigt. Christophs Hintergrund-Kenntnisse ermöglichten ihm zudem, viele Motive und Konzepte in einen größeren Rahmen zu setzen, und sich auch von der vordergründigen Narration zu trennen.

    Besonders gefreut hat es mich, dass ich an vielen seiner Äußerungen erkennen durfte, dass er wohl ein besonderes Interesse mit mir teilt: Die Genesis und „Evolution“ der Saga; die durch filmsprachliche Mittel erzeugte Symbolik und Meta-Ebene; sowie die besondere Stellung der mythischen Heldenreise im Konzept von „Star Wars“…
    Eigentlich hätte es mich nicht wundern dürfen – schließlich habe ich bereits bei „Star Wars Union“ bemerken können, dass wir beide z.B. ähnliche Ansprüche an eine gelungene dritte Trilogie stellen – so wie er sie auch im Cast kurz umrissen hat. Und bzgl. „Dark Empire“ lagen wir uns auch schon fast in den Armen, wenn seine Position als Admin dies nicht verboten hätte… 😉

    Ihr habt alle gut herausgearbeitet, dass neben allgemeinen PT-Schwächen (gewisse Dialoge etc.) die Probleme von Ep.3 nicht in dem zu finden sind, WAS gezeigt wird, sondern eher in dem, WAS NICHT gezeigt wird: Warum jubelt der Senat? Warum hinterfragen die Jedi ihre Position im Krieg nicht stärker? Warum hält Anakin so an der Republik fest? Etc.

    Ganz richtig stellt ihr in diesem Zusammenhang fest, dass man sich durchaus passende Erklärungen herleiten kann, die auch gar nicht willkürlich sind, da kaum andere möglich sind. Wenn der Senat direkt so losjubelt, muss die allgemeine Meinung bereits gegen die Jedi sein. Die Frage ist natürlich, ob dies einem Film anzulasten ist, wenn er das nicht auch deutlich zeigt.
    Ich bin der Meinung, dass man das nur anhand des Einzelfalls beurteilen kann, weshalb ich dem Film da auch gar keine Allgemein-Absolution erteilen will. Wenn wir nochmal beim Senat bleiben, würde ich sicher keine eingehende Erläuterung fordern, da „Star Wars“ wahrlich kein Polit-Drama ist. Einen entsprechenden Hinweis hätte ich mir jedoch schon gewünscht!

    Und selbst Lucas scheint dies so zu sehen. Schließlich hat er in TCW entsprechende Szenen nachgereicht: Wir haben da Bürgerproteste gegen den Krieg und die Jedi, entsprechende Diskussionen zwischen Satine und Obi-Wan; problemimmanente Gespräche dazu unter den Jedi selbst – und eine deutliche Erkenntnis Yodas diesbezüglich in der letzten Folge. Das sind alles nur kleine Elemente, die mir aber persönlich (und in speziell diesem beispielhaften Fall!) genügen, wenn man sie denn dazu nimmt. Das hilft Ep.3 als Einzelwerk natürlich nicht – trotzdem halte ich es bei so einer „Erzählung“ für legitim. Denn „Star Wars“ ist – im übertragenen Sinne – mehr als die Summe, der dazugehörigen Elemente; und ganz konkret sowieso mehr als die „Teile“ an sich!
    Auch die OT hat bereits mit elliptischer Narration gearbeitet. Eine ganze Menge an Hintergründen der „Star Wars“-Geschichte sind auch damals erst im Kopf des Zuschauers entstanden. Und bei einer Erzählung, die zwischen den Polen „Space Opera“ und „Monomythos“ changiert, ist dies vielleicht sogar angebracht, um die „Magie“ des Erzählflusses nicht durch zu viel Erklärung zu zerstören. Aber – wie ich schon sagte – kommt es da auf den Einzelfall an. Und ich behaupte nicht, dass die PT ohne Makel wäre.

    (Nebenbei: Ich gehe hier nur auf TCW ein, da es im Zusammenhang geboten ist. Da ihr ja nun bald mit den Besprechungen der OT beginnt, kann ich euch versichern, dass dies dort ausbleiben wird.)

    Da wir gerade bei der mythischen Heldenreise sind:

    Ich schätze Christophs Sympathie für Jar Jar sehr, denn auch ich konnte mich der krassen Ablehnung nie so recht anschließen. Ja, in Ep.1 waren einige Spitzen von ihm – und dass die anderen Gungans in die gleiche Kerbe schlugen – zu viel des Guten. Aber nur wenige Abmilderungen hätten genügt, um von mir bzgl. dieser Figur(en) überhaupt keine Kritik zu ernten.
    Christophs Vorstellung von Jar Jars möglichem Entwicklungspotential zum Mentor, fand ich ebenfalls toll, halte ich allerdings für eher unwahrscheinlich. Sicher ist es richtig, dass Lucas die Figur in Ep.2 zurückgefahren hat. Aber ich glaube, dass er trotzdem nur der „Comic relief“-Sidekick sein sollte, der sich – wenn Lucas noch etwas anderes mit ihm vorgehabt hat – wohl eher zum Helden gemausert hätte; so wie der „reine Tor“ Parzival. Und genau dies geschieht ja schon in Ep.1! Dass sich das im großen Kontext der Trilogie dann überhöht wiederholt hätte, halte ich für absolut denkbar. In Ep.2 wird er aber nun zu einer schicksalhaften Figur – ähnlich Gollum: Die Hobbits werden von Gandalf mit der Weisheit vertraut gemacht, dass selbst so eine – recht negativ beleumundete – Kreatur eine Aufgabe im großen Ganzen haben kann. Im Schicksalsberg erleben wir dann, dass ohne seine wenig heldenhafte Motivation der Vollzug der „Erlösung“ nicht erfolgt wäre. Jar Jar erscheint mir fast wie ein Gegenentwurf dazu, wenn seine Rede in Ep.2 den Weg für kriegerische Gegenmaßnahmen ebnet. Aber das ist nur meine Sicht…

    Und noch ein weiterer Punkt zur Heldenreise:
    Christoph bemängelt, dass Anakin die Heldenreise nicht richtig durchlaufen hätte und nur die Mustafar-Sequenz als Gang in die Unterwelt zu werten wäre. Hierzu muss man aber verschiedene Aspekte berücksichtigen: Zum einen ist es so, dass nicht jede monomythische Erzählung immer alle Stationen der idealtypischen campbellschen Auflistung durchläuft und es auch noch diverse Variationen gibt. Zum anderen „besucht“ Lucas diese Stationen in kleineren und gleichzeitig in übergeordneten Strukturen und „reimt“ sie zu einem Kanon (wie in einem Kanon-Gesang!) zusammen. Luke Skywalker durchläuft die Stationen im kleinen Maßstab bereits in „A New Hope“, im großen jedoch auch in der ganzen OT. Bei Anakin ist es etwas anders: Er durchläuft die Stationen im kleinen Maßstab bereits in „Phantom Menace“, aber im großen NICHT in der PT! Aber nach Ep.3 gab Lucas seiner Saga auch einen neuen Gesamttitel und nannte sie nicht umsonst „Die Tragödie des Anakin Skywalkers“ (auch wenn das mal anders gedacht war), denn Anakins Heldenreise zieht sich nicht durch 3 sondern durch alle 6 Filme, und die Unterwelt ist seine Zeit als Darth Vader, seine Zeit in der schwarzen Rüstung.

    OK, weg vom Monomythos und hin zum Thema „Padme findet in der PT nicht statt.“
    Auch wenn das etwas übertrieben ist, sehe ich hier auch einen allgemeinen Kritikpunkt für die Trilogie. In Ep.3 finde ich dies wiederum schwieriger zu kritisieren, da die Geschichte zu diesem Zeitpunkt ein gewisses Verhalten von ihr einfordert: Zum einen muss sie zum kraftlosen Opfer werden, um die Tragödie „absolut“ zu machen, und zum anderen ist sie die einzige nicht korrumpierte Seele, die weiter an das Gute glauben kann – und nur deshalb kann sie der „Neuen Hoffnung“ sprichwörtlich wie buchstäblich Leben schenken. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich direkt – nachdem Obi-Wan vom Duell zurück ist – nach dem Befinden Anakins erkundet, und dass ihre letzte Bekundung die ist, dass es noch Gutes in Anakin gibt. Ein Gedanke, den erst ihr Sohn viele Jahre später wieder haben, glauben und nutzen wird!! Eine Padme, die auch nur den kleinsten Gedanken hegt, dass sie ihren Mann evtl. mit einem Messer zur Strecke bringen sollte, wäre dem fatal entgegen gelaufen!

    Trotzdem ist es schade, dass Padme in der PT nicht genug Gelegenheit hatte, sich stärker zu positionieren. Leider hat Lucas dies auch in TCW nicht ausreichend nachgeholt – es gab zwar positive Ansätze, die das Ruder allerdings auch nicht rumreißen konnten. Und dann gab es auch noch Aspekte, die ihren Reiz als handelnde Figur weiter herabsetzten. Sehr cool wäre jedoch gewesen, wenn wir das geplante Ende der Serie erlebt hätten: Dave Filoni hat im TCW-Panel der CE2 erzählt, dass vorgesehen war, die letzte Folge in „RotS“ übergehen zu lassen. In dieser Episode sollte Padme ihren großen politischen Sieg erringen: Nach ewigem und zähen Verhandeln hat sie die Feinde unter dem Dach des Senats wieder versöhnen können, die einen Friedensvertrag unterzeichneten. Um dies zu feiern, betrat sie mit ihren politischen Freunden den Senatsbalkon – doch es gab kein Freudenfeuerwerk zu bestaunen. Sie wurden stattdessen Zeuge des Großangriffs auf Coruscant, und Padme musste realisieren, dass alles nur eine große Täuschung war. Diese niederschmetternde und desillusionierende Erfahrung würde zumindest besser erklären, dass sie uns in Ep.3 nur noch als verhuschte Ehefrau begegnet.

    Zum Verhältnis zwischen Padme und Anakin hatte ich mich ja bereits in einem früheren Text geäußert. Man darf nicht außer Acht lassen, wie die beiden sozialisiert wurden. Anakin war ein Sklavenjunge, der in Ep.1 seine Mutter zurücklassen musste und in ein restriktives System geworfen wurde, dass ihn noch nicht mal mit offenen Armen in Empfang genommen hatte. Das weitere Aufwachsen in einem lebensfernen Mönchsorden lehrt einen sicher nicht die hohe Kunst des Flirtens.
    Auch Padme hatte eine spezielle Sozialisation: Als Kind bereits zu einer Königin gewählt, musste sie sich schon früh mit höfischen und politischen Angelegenheiten beschäftigen. Und Anakin mag trotz all seiner Unbeholfenheiten bei Liebesschwüren ein wildes Wesen für Padme sein, das sie vielleicht sogar genau deshalb rührt, da sie sonst nur gelackte und routinierte Anmachen kennen gelernt hat. Und ihre Welt der diplomatischen Politik kann ihr ja im Laufe der Trilogie auch immer weniger Halt geben. Das mag sie zudem zu dem „Außenseiter“ Anakin hinziehen.
    Zu den wohl bewusst etwas altertümlich angelegten Umgangsformen kommt – wie ihr ebenfalls herausstellt – dass sich Liebende auch in der Realität nicht immer eloquent bezirzen. Gut, all das kann keine Entschuldigung für einige der ärgeren Dialoge sein. Aber es kann das Urteil darüber vielleicht abmildern. Mir hilft das zumindest… 😉

    Die Frage, warum Anakin so sehr an der Republik festhält, lässt sich nur beantworten, wenn man herauszufinden versucht, was die Republik für ihn bedeutet. Ich glaube nämlich, dass es darum geht, was ER darunter versteht. Und damit ist sicher nicht die Staatsform gemeint.
    Für Anakin ist die „Republik“ ein anderer Begriff für Heimat. Nachdem er seine Mutter verlassen musste, war er völlig entwurzelt. Der Jedi-Orden konnte sicher nur bedingt eine Familie ersetzen und die Jedi – allen voran Obi-Wan – haben es wohl nicht geschafft, ihm eine adäquate Vaterfigur anzubieten. Die hat er aber an anderer Stelle gefunden! Wenn Anakin auf Naboo von der philosophischen Idee des weisen Diktators erzählt,
    wundert man sich schon, dass dieser eher unbedarfte Jüngling mit solchen Vorstellungen daher kommt. Es ist ja wohl auch eher unwahrscheinlich, dass er diese Idee selbst entwickelt hat. Näher liegt es doch, dass ihm das eingeflüstert wurde – und dies sicher nicht in der Ratskammer, sondern im Büro des obersten Kanzlers. Auch wenn dies nur angedeutet wird, so wurde Anakin wohl über all die Jahre von Palpatine beeinflusst. Von ihm fühlte er sich mehr angenommen als von den Jedi, und von ihm hat er wahrscheinlich auch ein vermeintliches Gefühl von Wärme erhalten – zumindest Vertrauen und Anerkennung. Aspekte, die ihm bei den Jedi noch bis zu Ep.2 versagt geblieben waren.

    Dann beginnt der Krieg und Anakin darf endlich „funktionieren“! Jetzt muss man ihm Aufgaben übertragen (und Palpatine hat da sicher auch seine Finger im Spiel), und er kann entsprechend Erfolgserlebnisse einfahren. Seine fliegerischen und kämpferischen Skills lassen ihn zu einem wertvollen Aktivposten in den Schlachten werden und ja – sogar zu einem Helden (ohne solche problematischen Begriffe im Kriegszusammenhang jetzt mal moralisch zu hinterfragen – das kommt später)!
    Diese Schlussfolgerung können wir wohl auch allein aus dem Anfang von Ep3. ableiten. Wenn man TCW noch dazu nimmt, gibt es dort weitere Beispiele dafür, dass Palpatine ihn manipuliert, dass er ihn heraushebt und dass er ihm gegenüber die Motive der Jedi in Frage stellt. Zudem gibt es Beispiele für Anakins kühnes Vorgehen und für seine Taten, die ihn zum „Kriegshelden“ machen. So schlimm das auch klingen mag, aber Krieg ist für Anakin der Zustand, in dem er sich am besten entfalten kann. Seine Natur ist die eines Kriegers. Das Kämpfen liegt ihm, da es ihm leicht von der Hand geht; sogar das Töten – ohne dabei in einen moralischen Konflikt zu fallen, denn nach seiner simplen Weltsicht kämpft er ja für das Gute. Er glaubt, dass er nur das tut, was getan werden muss. Und so gibt es für ihn keinen Zwiespalt.

    Die TCW-Folge „Voyage of Temptation“ ist da ein grandioses Beispiel! In dieser Episode, die übrigens gar keine Kriegshandlungen zeigt, begleiten Anakin und Obi-Wan die mandalorianische Herzogin Satine auf ihrem Luxusschiff nach Coruscant. Satine und Obi-Wan verbinden bis dahin uneingestandene amouröse Gefühle, die aufgrund des Krieges zusätzlich verkompliziert werden: Als überzeugte Pazifistin wirft sie Obi-Wan vor, dass die Jedi als Kriegsgeneräle ihre Ideale als Friedenshüter verraten, Obi-Wan versucht dies – von einem gewissen Standpunkt aus – zu relativieren. An Bord des Schiffes befindet sich zudem ein Attentäter, der das Schiff sprengen will. Nach seiner Entlarvung kommt es zu einer Dreieckssituation: Der Attentäter trägt den Zünder bei sich und droht die Sprengung vorzunehmen. Satine, die ihm vorher einen Blaster entwenden konnte, hat diesen nun auf ihn gerichtet, ringt aber mit sich, da sie ihre pazifistischen Ideale nicht verraten will bzw. kann. Obi-Wan würde dem Attentäter wohl gerne zeigen, wo der Hammer hängt, hat aber Skrupel, sich gerade vor seiner heimlichen Liebe derart ausmerzend zu präsentieren. Das Dilemma scheint nicht lösbar: Die Guten sind zum Nichtstun verdammt, wenn sie an ihren hehren Idealen festhalten. Die Folge wäre aber, dass das Böse frohlockt und viele Andere mit in den Tod stürzt. In diesem Moment tritt eine Lichtschwertspitze aus der Brust des Attentäters aus, und als er tot zu Boden sinkt, sehen wir, dass Anakin den finalen Stoß ausgeführt hat. Während ihn Obi-Wan und Satine geschockt anstarren, fragt er nur ungerührt: „Was denn?“
    Keine der moralischen Bedenken, die Satine oder Obi-Wan hatten, sind ihm jemals in den Sinn gekommen. Er löst den gordischen Knoten einfach mit einem Schwerthieb. Für ihn wird das Nehmen von Leben durch den Krieg legitimiert.

    Doch auch in TCW sind Kriege kein reines Action-Abenteuer, und auch Anakin bleibt nicht der unbeschwerte Metzgergeselle, den das alles nicht anrührt. Seine Gereiztheit steigt, sein Vorgehen wird skrupelloser – und langsam wird es ihm auch bewusster, dass in einem Krieg die Gewalt regiert. Ob er Gewalt dann noch als moralisch goutierbar ansieht, bleibt offen, aber er hält immer noch daran fest, dass sie „nötig“ ist: Die Verrohung des Krieges! Und diese hinterlässt Spuren an Anakin: Eine Narbe im Gesicht – und sicher viele auf der Seele. Wenn er am Anfang von Ep.3 Dooku hinrichtet, muss es nicht verwundern, dass es nur ein wenig Ermunterung Palpatines benötigt. Anakin ist durch den Krieg geformt oder vielleicht besser gesagt „deformiert“ worden. Ohne es gesehen zu haben, ahnen wir, dass er auch in den letzten Monaten nur wenig zimperlich mit Feinden umgegangen ist. Und dann verwundert es vielleicht auch weniger, dass er bei seiner Heimkehr seine Fau wie ein Tier anschaut…

    Auch hier greift also die elliptische Narration. Gerade die Lücken zwischen den Episoden sind bei der PT (deutlich mehr als bei der OT) vom Zuschauer zu füllender Raum. Anakin ist in Ep.2 in einer ganz anderen Lebensphase und Lebenssituation – als er dies noch in Ep.1 war. Und obwohl zwischen Ep.2 und Ep.3 weniger Jahre liegen, ist sein Wandel aufgrund seiner Erfahrungen vergleichbar groß. In allen drei Episoden werden uns sehr unterschiedliche Anakins präsentiert (und wenn man TCW dazu nimmt, sogar noch ein vierter). Und in Ep.3 erleben wir einen Anakin, der trotz seiner Jugendlichkeit schon viel hinter sich hat.

    All das spielt auch eine nicht unwesentliche Rolle, wenn Anakin sein Schicksal annimmt und sich von Sidious „taufen“ lässt. Beim Cast waren sich alle einig, dass dieser Wechsel zu schnell erscheint. Da gibt es kaum ein Hadern! Da wird direkt der Auftrag zum Jünglingsmord angenommen!! Holla, die Waldfee!!!
    Und ich stimme zu – auch mir ging das etwas schnell. Das liegt aber vor allem daran, dass man mit der vom Zuschauer geforderten Ergänzung nicht nachkommt. Wir hätten gar nicht unbedingt mehr Input gebraucht – vielleicht nur etwas mehr Zeit. Aber das kann man dem Film natürlich auch anlasten.
    Wenn man sich die Historie Anakins und seine psychische Entwicklung anschaut, ist dieser aktive Sturz in noch finstere Tiefen aber gar nicht so unnachvollziehbar….

    Schauen wir uns das nochmal an:
    Wenn wir bei der Ermordung der Jünglinge im Jedi-Tempel schockiert sind, vergessen wir zu leicht, dass dies für Anakin gar nicht sooo neu ist. Bereits Jahre vorher in Ep.2 hat er einen ganzen Stamm Tusken niedergemetzelt: Die Männer, die Frauen, die Kinder! Da dies aus Rache geschah, mag der entsprechende Drang emotional „etwas“ nachfühlbarer sein, aber das undifferenzierte Schlachten, das zwangsläufig auch Unschuldige trifft, ist nicht nur für einen Jedi eine unverzeihliche Tat! Dieses Verbrechen hat er dem Jedi-Rat nie offenbart – wohl wissend, welche Konsequenzen dies für ihn gehabt hätte. Stattdessen lebt er mit dieser Schuld und frönt seinen eigenen Bedürfnissen in dem er Padme ehelicht. Letzteres würden wir moralisch sicher nicht als verwerflich erachten, aber für Anakin ist dies in seiner Position natürlich eine bewusste Überschreitung der Regeln, die wiederum Lüge und Täuschung nach sich ziehen muss, um das Geheimnis zu bewahren. Theoretisch hätte er aussteigen können: Den Jedi-Orden verlassen, um mit Padme bürgerlich zu leben. Aber er wollte den Kuchen essen und gleichzeitig behalten. Mit dem Mord an den Tusken hat er ganz deutlich seinen Weg zur dunklen Seite aufgenommen. Sein Charakter war seit dem eindeutig korrumpiert. Aber auch wenn die Dunkle Seite schneller und verführerischer ist, so ist der Weg dahin dann doch nicht so kurz. Es vergingen noch Jahre, in denen er in einem Krieg erleben konnte, dass ihm das Töten von sogenannten Feinden Anerkennung verschafft – vielleicht sogar ein Hochgefühl. Ebenso erfuhr er, dass man die Motivation der Jedi in Frage stellen kann und dass ihm der Kanzler wohl mehr vertraut, als seine Jedi-Kollegen dies tun. Zudem führt er einen Krieg, in dem er auch die Willkür der Taten miterlebt – und auch selbst „lebt“. Wenn wir ihn am Anfang von Ep.3 wiedersehen, ist er nur in den Szenen mit Obi-Wan der Freund, den Ben später in Ep.4 beschreibt (und den wir in TCW öfters erleben dürfen). Wenn Obi-an ausgeschaltet ist, erkennen wir, dass Anakin kein Held in strahlender Rüstung ist, sondern ein zürnender Streiter – ein (Hin-)Richter von eigene Gnaden…

    Neben dieser Korrumpierung, die sich über die Jahre immer stärker ausprägte, ist jedoch ein noch viel wesentlicheres Element in ihm aktiv: Seine Verlustangst! Nach dem Zurücklassen seiner Mutter in Ep.1 und ihrem Tod in Ep.2, verkündet ihm die Vision von Padmes bevorstehendem Tod nun den wohl schlimmsten Verlust, den er sich überhaupt vorstellen kann. Und so wie er schon in Ep.2 das Gefühl verspürte, dass er die Macht innehaben sollte, das Sterben zu verhindern – so wird der Drang, dieses Ziel zu erreichen, nun noch stärker. Und der Krieg wird ihn vielleicht die vermeintliche Weisheit gelehrt haben, dass der Zweck manchmal die Mittel heiligt.

    (Nebenbei: Ahsokas Ordensaustritt in TCW reiht sich natürlich in die genannte Verlust-Serie ein. Zudem wissen wir von Filoni, dass Lucas vorhatte, Ahsoka in einer späteren Folge sterben zu lassen; und ich hoffe, dass das noch gilt und dass wir dies in irgendeiner Weise noch nachgereicht bekommen. Denn auch ihr Tod würde Anakins Motivation, dieser Ohnmacht ein Ende zu setzen, weiter anfeuern. Und sogar nicht ganz unnachvollziehbar, oder? Auch für mich ist der Tod der Skandal des Lebens – und von der Idee, Menschen vor dem Sterben zu bewahren, geht ein so positiver Impuls aus, dass man sich ihr nur schwer entziehen kann.)

    Diese „Möhre“ wird Anakin in der Opern-Szene von Palpatine vor die Nase gehalten…
    Nebenbei: Ich liebe diese Szene! Und zwar genau so wie sie ist. Ich hätte es sehr unpassend gefunden, wenn sich Palpatine hier als Volksliebling aufgespielt hätte. Es ist doch diese ganz intime Situation zwischen Anakin und Palpatine, die hier wichtig ist. Zum einen können wir davon ableiten, dass Palpatine genau so wohl schon häufiger Einfluss auf Anakin genommen hat; und zum anderen präsentiert uns Sidious hier wesentliche „Star Wars“-Lore, die trotz Ungewissheit bzgl. des Wahrheitsgehaltes den Zuschauer und Anakin zum Denken anregt. Denn die von den Jedi als „unnatürlich“ bewerteten Wege, den Tod zu besiegen, scheinen ja in der Tat eine Parallele zur Unnatürlichkeit der vaterlosen Geburt Anakins aufzuweisen. Palpatine macht hier in kurzer Zeit so viel: Er lästert leicht über die Jedi, wirbt für unorthodoxe Wege einer alternativen Weltsicht, deutet eine Lösung für Anakins Ängste an und öffnet seinem Protegé gegenüber sogar – wenn auch leicht kaschiert – sein dunkles Herz. Die beiden sind irgendwie jetzt schon ein Paar – und zumindest intimer als Anakin es mit den Jedi ist.

    Ihr zeigtet euch hier etwas irritiert, dass Palpatine so amüsiert wirkt. Das liegt einfach daran, dass sich Sidious seiner Sache sicher ist: Der Plan, den er über Jahre verfolgt hat, neigt sich dem Ende zu. Alles ist in Position – und jetzt müssen nur noch wenige Knöpfe gedrückt werden und das von ihm inszenierte Finale nimmt seinen Lauf. Und er hat vor, das zu genießen! So wie man eine Opern-Aufführung genießt…
    Mich würde wirklich interessieren, ob Christophs Info, dass sich die beiden dort ursprünglich eine „Faust“-Variante anschauen sollten, aus einer offiziellen Quelle stammt – er war sich da ja selbst sehr unsicher (Bei eintretender Gewissheit bitte auch eine Meldung über „Radio Tatooine“!). Ich wüsste zumindest zwei Aspekte, die gegen so ein Konzept sprächen: Zum einen hätte die Kamera dann viel öfter auch das Geschehen auf der Bühne einfangen müssen, um dem Zuschauer die Möglichkeit zu geben, die Parallelen zur Filmhandlung zu entdecken. Dies hätte aber zum Verlust der Intimität in der Szene geführt, für die die Kamera immer nah an Anakin und Palpatine sein muss. Und zum anderen passt es viel besser zu Kriegszeiten, dass das Volk mit Eye-Candy zum Durchhalten animiert wird, statt ihm durch ein Theaterstück die eigene Tragödie zu verdeutlichen…

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  • From Darth Jorge on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    Das Buch zum Podcast – Kapitel 18 (Teil 2) ! !
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    Ihr habt auch angemerkt, wie seltsam es doch sei, dass die Bevölkerung von Coruscant in Zeiten des Krieges in die Oper geht. Wie ich ja schon anmerkte, gab es auch in irdischen Kriegszeiten ein Unterhaltungsprogramm für das Volk. Im Berlin zur Zeit des Zweiten Weltkriegs gingen die Menschen auch ins Theater und ins Kino. Gut, nicht wenn die Bomben fielen – und ihr hattet ja hinzugefügt, das da doch kurz vorher noch eine Schlacht über dem Planeten tobte. Aber sowas ist in „Star Wars“ schnell vergessen: Luke kann auch recht schnell nach dem Tod von Tante und Onkel wieder kecke Sprüche von sich geben. Auch der Tod von Biggs ist schnell für ihn abgehakt, und Leia ist zwar sichtlich bestürzt, dass ihr Planet explodierte – in eine Depression fällt sie deshalb aber nicht. Da ist ein Opernbesuch nach einem Angriff auch nicht so besonders ungewöhnlich.
    Und wichtiger ist natürlich der bereits genannte Symbolwert, den die inszenierte Aufführung als Verweis auf das Kriegs- und Ränkespiel Palpatines bietet. Dass er sich bei beidem köstlich amüsiert, lässt natürlich einen Vergleich zu Nero zu, der – nachdem er Rom anzünden lassen hatte – das verzehrende „Schauspiel“ vom Balkon verfolgt und ein Lied dazu anstimmt. Das Set war meiner Meinung nach also wahrlich nicht „verschwendet“…

    In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass ihr auch hinterfragt habt, warum man auf der Planetenoberfläche keine Spuren der vorhergegangenen Schlacht erblicken kann. Natürlich könnte ich jetzt anführen, dass Coruscant riesig ist, über eine kompetente Wrack-Beseitigungstruppe verfügt, dass Trümmer im Orbit nicht zwangsläufig in die Atmosphäre eintreten, und – wenn doch – die Kamera halt keine der betroffenen Areale gezeigt hat. Aber ich weiß ja, dass die Frage eher intendiert, dass der Regisseur genau dies hätte zeigen sollen, um die Situation realistischer wirken zu lassen. Gegenfrage: Hätten nach der Explosion in Ep.6 die Trümmer des zweiten Todessterns nicht wie Meteore die Oberfläche Endors durchpflügen müssen? Antwort: „Star Wars“ ist immer noch „Space Fantasy“! Da hinterfragt man gewisse Dinge einfach nicht!! 😀

    Zurück zu Ep.3: Hätte man uns bereits so früh zerstörte Teile Coruscants gezeigt, hätte auch der brennende Jedi-Tempel am Ende deutlich an Wirkung eingebüßt!

    Genauso wie die Schlacht auf Kashyyyk: Hey! Da sind gerade die Klonkriege im Gange! Auf den verschiedensten Planeten wird gekämpft – da muss ich doch nicht bei jedem wissen, um was es da jetzt genau geht. Wenn diverse Planeten bei der Erteilung der Order 66 durchgespult werden, frage ich mich das bei denen doch auch nicht. Man benötigte Kriegsschauplätze – und warum soll dann nicht einer Kashyyyk sein? Und warum gerade er es dann ist, habt ihr ja selbst beantwortet: Frühes Drehbuch vom Original-„Star Wars“ mit Endkampf der Wookiees / Ewoks statt Wookiees in der Endschlacht von Ep.6 / Verschränkung dieser beiden Aspkete in Ep.3 mit der Wookiee-Schlacht auf Kashyyyk! Oft ist in „Star Wars“ die Schönheit des Gesamtkonzeptes wichtiger als die Nachvollziehbarkeit eines Set-Piece. Das muss man natürlich nicht mögen. Bei „Star Wars“ schätze ich es persönlich jedoch sehr! 🙂

    Zurück zu Anakins Fall: Wenn Palpatine vor dem Wandfresko in seinem Büro dazu übergeht, seine wahre Natur ein weiteres Stück zu offenbaren, bringt dies Anakin natürlich in eine Krise, die sich in den nächsten Stunden zur völligen Dekompensation seiner Psyche ausweitet. Die vermeintliche Vaterfigur stellt sich also doch nicht als so makellos heraus: ein Mann, der Anakin (den Anschein von) Vertrauen entgegenbrachte – und dem sich dieser ebenfalls anvertraute, was dadurch bewiesen wird, dass Palpatine neben Padme wohl die einzige Person ist, dem Anakin von seinem Tusken-Massaker erzählt hatte. Und auf eine perfide Weise bringt ihm Palpatine erneut Vertrauen entgegen: Er offenbart sich, er greift nicht an, er lässt Anakin ziehen und flieht auch nicht.

    Anakin folgt zunächst nun seinen Jedi-Statuten und macht bei Windu Meldung. Ein kurzes Aufglimmen von Pflichtbewusstsein? Sicher nicht aus tiefstem Herzen. Als ihn Palpatine am Anfang des Filmes auffordert, Dooku zu töten, entgegnet Anakin ihm auch noch, dass dies nicht der Weg der Jedi wäre. Aber nach geringem Zureden – tut er es dann doch. Die Jedi-Richtlinien zeigten sich also da schon nicht sonderlich stark in Anakin sedimentiert. Und so ist seine Begegnung mit Windu wohl auch eher zwiespältiger Natur: Gerade DER Jedi, der ihn über die ganze PT kritisch beäugt hat, nimmt seine Meldung entgegen. Und genau der Jedi, der während des Ahsokas-Arcs von TCW besonders deutlich gemacht hat, dass die pervertierte Einhaltung der Jedi-„Tugenden“ bei ihm zu einer derangierten Soziabilität geführt hat, stößt Anakin dann auch prompt und zum wiederholten Mal zurück, als er ihn bei der folgenden Konfrontation mit Palpatine nicht dabei haben will.

    So bleibt er in der Ratskammer zurück, und – diese Interpretation wird wohl legitim sein – es gehen ihm viele Dinge durch den Kopf, die ich oben ausgeführt habe.

    An Palpatines Kampf mit den Jedi hatte ich bisher wenig auszusetzen. Dass er nicht schon früher die Blitze eingesetzt hat, ist natürlich der Dramaturgie und der Verschränkung mit Ep.6 geschuldet. Ich komme noch dazu…

    Als Anakin dazu stößt, wird er mit einer Situation konfrontiert, die sehr gut zu seinem Gefühlschaos passt. Wem soll er beistehen? Dem am Boden liegenden „bösen“ Sith, der ihn zuvor immer wie einen Sohn behandelt hat, oder dem strengsten Jedi des Rates, der ihm stets misstraute und der sich nun so gar nicht an die Jedi-Statuten halten will? Ist dies nicht nur ein weiteres Indiz dafür, dass die Jedi falsch liegen. Anakin hat durch die Jedi Zurückweisung erfahren und selbst erlebt, dass sie zweifelhafte Taten begehen. Hatte ihm Palpatine dies nicht auch immer wieder angedeutet?

    Christoph fragt sich, warum die Hand-Amputation-Szene als DER Moment gilt, in dem Anakin den Schritt auf die Dunkle Seite macht. Bevor ich meine Antwort auf die Frage abgebe, muss ich noch vorweg schicken, dass der Weg von Seite zu Seite natürlich ein längerer ist. Für Anakin beginnt dieser Weg schon mit dem Tusken-Massaker, und auch bei seiner Ankunft auf Mustafar ist er den Weg noch nicht ganz zu Ende gegangen. Trotzdem ist die Szene mit Windu der symbolische „point of no return“! Christoph sagte, dass Anakin ja schon viel schlimmere Sachen getan hätte, als eine Hand abzuschlagen, und Wedge stellte heraus, dass er doch eigentlich nur versuchen würde, was Aufgabe der Jedi ist: Leben zu beschützen. Doch ist das wirklich seine Motivation? Er sagt zwar zu Windu, dass das Ansinnen, Palpatine zu töten, nicht der Weg der Jedi sei – er ergänzt dann aber auch, dass er ihn brauchen würde. Und da offenbart er, dass es nicht sein Gutmenschentum ist, das da aus ihm spricht; es ist der pure Egoismus. Es ist die Angst, das zu verlieren, was er hat – allen voran Padme natürlich. Als er Windu nun die Hand abschlägt und Sidious den Jedi durchs Fenster stößt, gibt es kein zurück. Bei den Tusken konnte er sich vielleicht noch selbst belügen, dass diese „Tiere“ es nicht anders verdient haben. Bei Dooku hat er das auch für sich legitimieren können – da das ja ein Feind war, der seine Gefährlichkeit bereits unter Beweis gestellt hatte. Anakins jüngste Tat lässt sich jedoch nicht schönreden, da es ihm nur um die unnatürlichen Wege der Sith geht, Menschen vor dem Tod zu bewahren.

    Anakin erkennt nun, was aus ihm geworden ist. Auch weiß er, dass der mitverschuldete Jedi-Mord aus eigensüchtigen Gründen, der dann auch noch dem schlimmsten Feind der Hellen Seite Oberwasser verschafft, unverzeihlich ist. Selbst wenn er bereut, kann er nicht zu dem zurück, was er sich wünscht. Seine Tat würde gesühnt werden und an ein Leben als Held der Republik zusammen mit Padme ist nicht zu denken. Der Weg zurück, würde das Opfer der eigenen Person sein! Und das wird es dann auch viele Jahre später wirklich werden, wenn er sein Leben für seinen Sohn hingibt. Aber in Ep.3 ist er noch nicht zu diesem Opfer bereit, noch kann er nicht loslassen, noch will er das Heft in der Hand behalten und mit Padme leben. Wenn dies auf der Hellen Seite nicht möglich ist – dann vielleicht auf der Dunklen. Und hier beginnt dann eine perverse Legitimation. Denn wenn die Jedi die Bösen sind – dann wären die Sith die Guten…

    Aber nochmal kurz zur Amputations-Szene, die ja vor allem symbolisch der „point of no return“ ist:
    Auch Anakins spätere Rückkehr zur Hellen Seite ist ein längerer Weg, der damit beginnt, dass er Admiral Piett am Ende von Ep.5 am Leben lässt und wohl erst mit seiner Erscheinung als Machtgeist völlig zu einem Abschluss kommt. Aber in Ep.6 gibt es vorher schon einen entscheidenden Punkt, der die Entwicklung besiegelt – genau wie in Ep.3! Und beide Szenen sind visuell miteinander verschränkt: In beiden Momente prasseln Machtblitze auf eine am Boden liegende Person – und in beiden steht Anakin am Scheideweg. In Ep.3 macht er den schicksalhaften Schritt auf die Dunkle Seite – und in Ep.6 erbringt er das ultimative Opfer und kehrt zur Hellen Seite zurück.

    Zurück zu Ep.3:
    Anakins Kniefall kommt dann trotzdem etwas schnell für den Zuschauer, ebenso die prompte Annahme des Auftrags, die Jünglinge zu töten. Zumindest beim ersten Sehen und wenn man sich nicht vor Augen hält, welche Kräfte schon seit Jahren in ihm arbeiteten. Sein Schwertstreich gegen Windu hat nur die letzte marode Mauer der Moral in ihm fallen lassen. Da gab es schon länger kein Tugend-Bollwerk mehr. Auch hier muss man sich die ganze Entwicklung bewusst machen: Anakin hat schon mal Kinder getötet. Zudem hatte er vorher schon an den Jedi gezweifelt – und auf Palpatine vertraut. Anakin weiß, dass sein jetziges Ziel nur mit bitterer Konsequenz erreicht werden kann. Seine Weltsicht hat sich verkehrt!

    Christophs Idee von Vaders Taufe hat auch mir gut gefallen. Trotzdem glaube ich, dass sich Lucas ganz bewusst und aus den richtigen Gründe anders entschieden hat. Ein entsprechend satanisches Ritual hätte dem Zuseher das Gefühl vermittelt, dass Anakin die Dunkelheit von Sidious eingeflößt bekommt. Dass er gar nicht mehr selbst entscheidet, sondern ein böser Geist in ihm. Und das hätte das eigentliche Bild vom Sündenfall Anakins doch arg und bzgl. der Intention gegenläufig eingefärbt. Nein, Anakin ist als Sith-Schüler nur der Bluthund seines Herrchens, der einen neuen Namen bekommt.

    Kleiner Grievous-Einschub:
    Dass Grievous entstand, weil Dookus Endkampf nicht nach hinten verlegt werden konnte, wäre mir neu. Aber ich lasse mich gerne belehren. Gibt es da vielleicht eine Quelle zu?
    Tim hat bzgl. der 4 Lichtschwerter von Grievous die richtigen Aspekte herausgearbeitet (Steigerung; Mensch gegen Maschine etc.), so dass ich nur noch die Todesgöttin Kali als mythisches Vor-„Bild“ in die Runde werfen kann.
    Auch Bens Bemerkung, dass bei Grievous‘ Rad die Ästhetik der Funktionalität überlegen ist, stimmt natürlich haargenau. Aber DAS ist Star Wars!! Das ist ein ganz wesentliches Element der performativen Konzeption.
    Sehr schön, wie ihr in diesem Zusammenhang die Beiläufigkeit der Inszenierung dieses Gadgets aufgezeigt und dies als wesentliches Inszenierungsprinzip erläutert habt: Während in anderen Filmen so ein Vehikel mit epischen Establishing-Shots abgefeiert würde, wird es in „Star Wars“ ganz profan eingeführt, als ob es in diesem Universum alltäglich wäre. Und dies verleiht dem Objekt – trotz seiner Exotik (Ästhetik über Funktionalität) – die nötige Glaubwürdigkeit!
    Obi-Wans Blastereinsatz gegen Grievous ist doch nur großartig! Wir erinnern uns an Ep.4: „…nicht so plump und ungenau wie Feuerwaffen.“ 🙂

    Zur Inszenierung der „Order 66“ habt ihr alles vortrefflich herausgearbeitet! So großartig!!
    Den TCW-Chip habt ihr ja auch erwähnt, der nun sicher im Kanon verankert ist. Und ich bin da sehr froh drüber, denn nur so ist z.B. Codys Härte überhaupt zu ertragen. Deswegen wollte Lucas das nachreichen – und das ist auch gut so…
    Ganz kurz zum angesprochenen Thema „Klone in der Serie Rebels“: Ganz aktuell hörten wir von Filoni, dass die Sturmtruppen inzwischen rekrutiert werden.

    Mustafar:
    Wedge hat völlig recht: Das „You with him?!“ kann doch auch ohne die angedeutete Dreiecks-Kiste drin bleiben. Nach dem Motto: „Warum hast du ihn mitgebracht? Das ist Verrat!“

    Und auch stimme ich zu, dass Anakins hanebüchene Argumentationen in dieser Szene einem dekompensierten Geist entspringen: Er erzählt Unsinn, ist ungerecht und grausam!

    Ich finde übrigens gut, dass das Duell zwischen Obi-Wan und Anakin nicht besser als das von Ep.6 ist. Es ist schließlich „nur“ das Duell in der Mitte der Saga – was aber nicht heißen soll, dass ich es schlecht finde!
    Nebenbei: Das von Tim geschätzte Kämpfen durch den schmalen Korridor ist ein visuelles Echo einer Sequenz im Duell von Ep.5!

    Kampf „Sidious vs. Yoda“
    Auch hier wunderte sich jemand, dass Sidious viel zu gut aufgelegt sei…
    Ja, und es ist nicht nur das diabolische Lachen des „Space Opera“-Bösewichts, das uns hier präsentiert wird. Sidious ist in der Tat mörderisch gut drauf – und aus gutem Grund: Er hat gerade die Zeit seines Lebens. Es ist endlich soweit! Sein Plan, den er seit (mindestens) Jahrzehnten verfolgt hat, geht nun auf: „At last we reveal ourself to the Jedi – at last we will have revenge…“! Und Sidious WEISS, dass er gewonnen hat, dass die Galaxis ihm gehören wird und dass Yoda nichts wird ändern können!

    Yodas Mantel?
    Nun, zumindest ist die Kutte das Ornat der Jedi. Yodas Mantel fällt – und der Jedi-Orden ebenso…

    „Das gebrochene Herz Padmes ist romantisch und muss nicht erklärt werden.“
    DANKE! Da sind wir uns wohl alle einig. Und da die „Space Opera“ auch eine romantisch verklärte Erzählform ist, sollte man dieses Argument vielleicht öfter gelten lassen…

    Christoph hat sich mehrfach zum Einsatz des Scores ausgelassen, aber da müsste ich jetzt noch weiter ausholen – und dieser Text hier hat ja schon eh jedes Maß verloren. Daher nur ein Beispiel: Die Titel auf der CD zu „Phantom Menace“ bezeichnen ja nicht spezielle Leitmotive, sondern stellen eine Verbindung zu der prominentesten Szene her, in der das Stück vorkommt. Die Leitmotive können dann ja in den verschiedenen Stücken trotzdem eingearbeitet sein. Bei „Phantom Menace“ steht das „Qui-Gon“-Stück für sich allein, weil diese Musik nur in dieser Szene vorkommt und daher auch kein Leitmotiv sein kann. Durch den erneuten Einsatz in Ep.3 wird allerdings ein Thema daraus, dass ich jetzt mal als das „Trauer“- oder „Begräbnis“-Thema betiteln würde. Und es setzt auch erst in dem Moment ein, wenn Padme stirbt und zieht sich dann durch Vaders „Aufrichtung“ und Wutausbruch – es wird also deutlich eine Verbindungslinie zwischen der toten Padme und dem lebenden Vader (quasi-toten Anakin) gezogen. Danach ertönt – und jetzt können wir es ja so nennen – dieses Leitmotiv bei Padmes Beerdigung (ohne Chor) und geht von da über auf das Bild von Vader auf der Brücke des Kreuzers. Auch hier wieder die direkte Verbindung zwischen Padme und Anakin! Also, für mich macht das schon Sinn.

    Es würde mich auch nicht wundern, wenn das „Qui-Gon“-Stück in einer Werkausgabe der Scores später mal unbenannt wird. Allein wenn man sich bei den diversen Veröffentlichungen der OT-Scores anschaut, wie die Titel da variieren, wird deutlich, dass diese nur bedingt fix sind oder unterschiedlich großen Musikabschnitten zugeordnet wurden.
    Da müsste jemand die einzelnen Motive mal ordentlich aufdröseln und eine Abhandlung zu schreiben, die man so einer „Werkausgabe“ beilegen könnte. 🙂
    So lange müssen wir uns mit der wertvollen Aufarbeitung von David Collins begnügen, die ich sehr schätze…

    Diverses in aller Kürze:

    – Alderaan kann man in SWTOR besuchen!! 😉

    – „Ben“ als Deckname für Obi-Wan war doch nicht nur eine Idee, sondern wurde in der Tat so in TCW umgesetzt.


    Bzgl. des Disputs „SW-CGI im Vergleich zu HdR-CGI“ bin ich ganz auf Christophs Seite, aber das hatte ich schon in einem meiner anderen Texte ausgeführt.

    – Stimmt, die Szene in der Dagobah-Höhle ist Zeitlupe. Desweiteren fallen mir noch der Schwertstreich Vaders und der Kuttenfall Kenobis in Ep.4 ein.

    – Auch ich bin der Meinung: In den Saga-Episode bitte den traditionellen Stil! In den Spin-Offs gerne Experimente…

    Ganz besonders hat mir dann eure Fazit-Runde gefallen!

    Die allgemeine Respektbezeugung bzgl. Lucas und die Aussage, dass heute kein Studio wohl seinen Mut hätte, einen Film wie Ep.3 (oder insgesamt etwas wie die PT) zu machen, würde ich unterschreiben. Auch teile ich die Meinung, dass sich die Geschichten der PT-Filme stärker im Bewusstsein (vielleicht auch im Unterbewusstsein) verankern, als dies die von aktuellen Blockbustern tun, denen vielleicht im Vergleich weniger Kritik entgegen schlägt. Und ich ergänze, dass gerade die eigenwillige Konzeption der PT-Filme dafür verantwortlich sein wird, dass nachfolgende Generationen die PT deutlich höher bewerten werden (als dies heute allgemein der Fall ist) – insbesondere, wenn sie die ersten 6 Episoden als Einheit sehen (über die ST kann man diesbezüglich ja noch nicht mal spekulieren).

    Ben hat richtig herausgestellt, dass „Star Wars“ mehr als „nur“ die OT ist, die wir natürlich eh alle lieben! Die PT ist ebenfalls wertvoll und relevant, weil sie wesentliche Aspekte der Saga positioniert und damit die OT zusätzlich aufwertet.
    Bitte nicht falsch verstehen: Ich meine damit nicht, dass die Makel der PT die OT noch besser da stehen lässt. Ich meine damit z.B., dass die Tragödie, der wir in der PT gewahr werden, die entscheidenden Momente in Ep.5 und Ep.6 intensiviert und aufwertet.

    Diesen Effekt gab es übrigens bereits in der OT! Auch wenn sich das jüngere Fans kaum noch vorstellen können, so war es doch so, dass Ep.5 sich beim Erscheinen nicht direkt zum Publikumsliebling mauserte – ganz im Gegenteil. Dass dies später doch so kam, hat imho zwei wesentliche Gründe:
    Zum einen sind die faktischen Qualitäten von „Empire…“ erst mit den Jahren deutlicher wahrgenommen worden: Das perfekte Action-Adventure, mit dem der Original-„Star Wars“ die ganze Welt verzaubert hatte, wurde mit einem fast schon deprimierend düsterem Werk fortgesetzt, das einem nicht das Hochgefühl des Vorgängers vermitteln konnte. Für eine eher „erwachsenere“ Space-Fantasy, die stilistisch und atmosphärisch deutlich mehr Anleihen an „Métal Hurlant“ als an „Flash Gordon“ aufwies, hatte das Publikum noch nicht die passenden Geschmacksknospen entwickelt. Doch so wie man lernt, einen Charakter-Wein oder streng erscheinende Käsesorten zu schätzen, so lernten wir bzgl. „Empire“ die Exquisitheit dieses Mahls in vollem Umfang zu würdigen.
    Zum anderen ist der Grund aber in dem Finale von Ep.6 (Vaders Erlösung) und der Tatsache zu finden, dass man die Trilogie danach als Ganzes wahrnehmen konnte. Und auch dies nicht direkt bei Erscheinen der abschließenden Episode, sondern Jahre später als man die Möglichkeit hatte, die ganze Trilogie immer und immer wieder zu konsumieren. Wenn man die Filme zum ersten Mal sieht, mag einen die Offenbarung Vaders in „Empire…“ schockieren. Aber auch wenn man dies schon weiß und sich den Film erneut anschaut, verliert diese Konfrontation nichts an Spannung. Wir wissen nun, welch wichtige Schnittstelle dies im Leben BEIDER Figuren ist. Und die Szene, in der Vader Admiral Piett das Leben lässt, ist nun noch mehr mit Bedeutung aufgeladen.

    Die PT addiert nun nochmal etwas dazu – zu den Szenen auf Bespin, aber insbesondere zum Finale auf dem zweiten Todesstern: Wir kennen nun den Menschen hinter der Maske und auch seine Geschichte; wir wissen, welche Konflikte persönliche Bindungen in ihm auslösen können; wir wissen, warum Obi und Yoda so negativ (und trotzdem falsch) eingestellt sind; denn sie – wie wir – wissen, wie soetwas ausgehen kann; der Imperator ist schließlich auch mehr als ein Hexenmeister in Kutte für uns; und wir kennen den Hoffnungsfunken in Luke: „Es ist noch Gutes in ihm…“
    Vaders innerer Konflikt, während er in der Machtblitze-Sequenz zwischen Luke und Sidious hin und her blickt, ist durch die PT noch spürbarer und noch dramatischer geworden! Und dies ist vielleicht nur das deutlichste Beispiel dafür, wie die PT die OT weiter aufgewertet hat.

    Wie – und ob – sich die ST da noch als ein Werk einfügen kann, das für die gesamte Saga relevant wird, bleibt abzuwarten. Aber ich teile da Christophs Befürchtungen – zumindest diesbezüglich. Ansonsten sehe ich den Filmen ja wohlwollend und mit Freude entgegen!

    OK, diesmal also keine Kritik, sondern viele Worte, die eigentlich nur eure vortrefflichen Aussagen etwas ergänzen.

    Freue mich schon auf die Episode zu „A New Hope“!

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    • From Jidai-Geek'i on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

      Buch zum Podcast? Das ist ja wohl mehr die Abhandlung zum Ep3 Thema. Bin echt beeindruckt! Die durch die Folge geöffneten Augen sind nun noch weiter geworden. Sowas wie dich nennen die in usa einen StarWars Gelehrten. Respekt!
      Jetzt habe ich nicht nur die alten Folgen vor der Brust sondern auch noch deine Ergänzungsbände. Aber ich beschwere mich nicht. Überhaupt nicht! 😀

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  • From DarthMandla on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    Ich sitze noch an diesem Podcast. Aber weil es dies mal echt oft vorkommt….
    Ihr werdet ein „Robot Chicken“ Themen-Podcast machen. Ihr werdet euch hinsetzten und das machen!
    Ich bin jetzt erst bei 3h, aber wie oft schon Robot Chicken kam… öfters als letztes Jahr in Essen auf der Celebration ^^

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  • From Georg on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    Wieder mal eine richtig gute Folge! Bestes Zitat: Ben: „Diese Bitch [=Padme]. Und dann wird sie halt auch mal gewürgt.“ 😀 Wirkt vielleicht aus dem Zusammenhang herausgenommen ein bisschen seltsam, aber ich habe deswegen in der Bahn einen echt heftigen Lachflash bekommen. 😀 Die Länge habt ihr wieder optimal hinbekommen. Kann man sich eigentlich irgendwo bewerben um auch mal mit euch eine Podcast Folge aufzunehmen? Als Podcast und Star Wars Fan stelle ich es mir total cool vor mit euch Episode IV auseinander zu nehmen. Und natürlich mit Wedge und Christoph. Falls euch die Sicht auf Episode IV von einem begeisterten Pubertären interessieren würde, dann lasst es mich bitte wissen. Fänd ich wirklich cool. Meine Stimme kennt ihr ja schon von dem Audiokommentar mit der Episode VI Musik 😉

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  • From Christoph on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    Was mir übrigens erst jetzt aufgefallen ist (und was sicher noch eine 6. Stunde hätten füllen können): Palpatine sagt auf dem Flaggschiff über Dooku genau das gleiche wie Windu später über Palpatine: He was too dangerous to be left alive / He’s too dangerous to be left alive…
    Ist mir irgendwie jetzt erst so richtig aufgefallen – vielleicht hätte Georgie das mit dem Holzhammer präsentieren müssen -, aber es ist schon irgendwie genial. So rein vom Drehbuch her. Hätte man bei Georgie ja nun auch nicht vermutet… 🙂

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    • From Darth Jorge on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

      Da ich nicht davon ausgehen kann, dass man sich meinen Textschwall bzgl. der aktuellen Episode zur Gänze gibt – und da die Kommentarfunktion bei der entsprechenden News auf „Star Wars – Union“ bereits geschlossen ist, hier nochmal mein persönlicher Dank für deine hochwertige Beteiligung!

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  • From Radler on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    Über 5 Stunden Podcast… Ihr seid doch verrückt. Hat allerdings großen Spaß gemacht zuzuhören, wie immer. Großartig was ihr da jedes mal abliefert!

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  • From Ewokgesicht on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    Hurra! Episode 3, endlich! Fünf Stunden sind viel, war aber angemessen. Hier und da hätte man sogar noch ein paar Worte mehr verlieren können.
    Jedenfalls wieder sehr gut und unterhaltsam, dank der beiden Gäste waren die Meinungen wieder vielseitig. Und ihr habt die Schwächen des Film (und die sind teilweise wirklich heftig) schön sachlich analysiert. Ich finde aber, der Film kam zum Teil etwas zu gut weg. Zwar fand ich ihn erträglich, aber mehr auch nicht.
    Beim anhören sind mir auch noch ein paar zukünftige Themen eingefallen: Ihr könntet mal Specials über die Lichtschwertduelle oder die deutsche Synchronisation der Filme machen. Noch einmal zusammengefasst über die Prequels wäre auch nicht schlecht, dann aber mit ganz anderen Gästen um noch einmal ganz andere Meinungen zu hören.

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  • From Weltraumhirsch on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    Eine sehr gute Folge!

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  • From Franktactica on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    Danke, dass ihr die Mühen nicht gescheut habt und euch nun endlich mit Episode III beschäftigt habt. Die 5 Stunde sind völlig angemessen! (eine gute halbe Stunde muss ich allerdings noch hören). Ich finde, es wurde sogar noch das eine oder andere ausgelassen. Der Dank geht auch an eure Gäste, welche die Diskussion sehr bereichert haben. Da kamen wirklich sehr viele interessante Gedankengänge zur Sprache. Ich werde die Filme jetzt definitiv mit anderen Augen sehen.

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  • From Zubbel on RT #18 – Episode III: Die Rache der Sith

    vielen dank für den Cast erstma, sehr unterhaltsam!

    Ich habe bezüglich Anakins Verhalten eine andere Sichtweise. Rational lässt sich sein schneller und so radikaler Wandel nicht erklären, ich hatte eher den Eindruck dass er zumindest zeitweise in eine wahnhafte Phase wechselt.
    Das ganze erinnert dann an die Familienmorde die ja leider in der Realität viel zu oft verübt werden.
    Kein schöner Vergleich, aber so hat es sich für mich im Film angefühlt.

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